Brüel
,
Stadt im Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin, 4 km südlich von der Station Blankenburg (Linie Lübeck-Stettin), mit Amtsgericht und (1880) 2277 Einw.
Brüel
387 Wörter, 2'903 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Brüel,
Stadt im Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin, 4 km südlich von der Station Blankenburg (Linie Lübeck-Stettin), mit Amtsgericht und (1880) 2277 Einw.
Brüel,
Ludwig August, Politiker, geb. studierte Rechtswissenschaft, trat in den hannöverschen Staatsdienst und wurde 1863 ¶
Generalsekretär im hannöverschen Kultusministerium. Nach der preußischen Okkupation war er Direktor des Kultusdepartements bei der hannöverschen Ziviladministration, nahm aber 1868 seine Entlassung und stellte sich an die Spitze der welfischen Agitationen. Er ließ sich zum Mitglied des Bürgervorsteherkollegiums in Hannover [* 4] wählen und ward auch 1870 in den preußischen Landtag, 1875 in den deutschen Reichstag gewählt, dem er bis 1884 angehörte. Er schloß sich als Hospitant dem Zentrum an und leistete demselben, obwohl Protestant, eifrige Dienste [* 5] im Kulturkampf, wie er denn neben Windthorst besonders den Bund zwischen Ultramontanen und Welfen pflegt.
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Brüel,
(1885) 2120 Einw.
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Brüel,
Ludwig August, welfischer Politiker, wurde 1890 in Ülzen in den Reichstag gewählt, dem er schon 1875-84 angehört hatte.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Brüel,
Stadt im Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin, 28 km im NO. von Schwerin, [* 7] an einem Nebenfluß der Warnow und an der ¶
Wismar-Karower Eisenbahn (Nebenbetrieb), hat (1890) 2103 E., Post, Telegraph, [* 9] Amtsgericht (Landgericht Güstrow). [* 10]
Brüel,
Ludw. Aug.,
welfischer Politiker, geb. in Hannover, studierte Jurisprudenz zu Göttingen
[* 11] und Berlin,
[* 12] arbeitete beim Konsistorium
in Hannover und im Justizministerium, dann im Kultusministerium, zuletzt, seit 1863, als General-(Unter-Staats-)Sekretär.
Nach der Annexion Hannovers blieb Brüel
zur Überleitung der Geschäfte noch bis 1868 als Direktor des Kultus-Departements
im Amt, worauf er aus dem Staatsdienste schied und sich ganz der Thätigkeit auf kommunalem und parlamentarischem Gebiet widmete.
Seit 1870 ist er ununterbrochen Vorsteher des Bürgerkollegiums der Stadt Hannover. In der hannov. Landessynode, in der er
seit deren Bestehen (1869) Vorsitzender des Ständigen Ausschusses ist, wirkte er für größere Selbständigkeit
der hannov. Landeskirche. Auch im preuß. Abgeordnetenhause, dem Brüel
seit 1870 als
Vertreter des Wahlkreises Melle angehört, widmete er sich hauptsächlich den kirchlichen Interessen, und zwar in streng
konservativem Sinne.
Als welfisch-prot. Hospitant der Centrumspartei stand er im Kulturkampf stets auf Seite des Centrums.
Dem Reichstage gehörte Brüel
1876-84 (als Vertreter der Stadt Hannover) und wieder 1890-93 (für den 15. hannov. Wahlkreis) an.
Er schrieb: «Die Gerichtsbarkeit in Ehesachen» (Hannov.
1853),
«Zur Lehre [* 13] von den Kirchen- und Schullasten im Königreich Hannover» (ebd. 1855);
«Der Gesetzentwurf betr. die Einrichtung und Unterhaltung der öffentlichen Volksschulen» (ebd. 1869),
«Die Selbständigkeit der evang.-luth. Landeskirche Hannovers» (1870).