Boulton
(spr. bölten), Matthew,
Mechaniker, geb. zu
Birmingham,
[* 2] übernahm nach dem
Tod seines
Vaters dessen
Stahlwarenmanufaktur und legte 1749 eine größere
Fabrik für Stahlarbeiten an, deren
Ausdehnung
[* 3] von Jahr
zu Jahr wuchs. Seit 1762 entwickelte sich auf der von ihm gekauften
Heide bei
Soho, eine
Stunde von
Birmingham, eine Fabrikstadt,
die jetzt 14,000 Einw. zählt. Um dieselbe Zeit hatte Boulton
das
Mittel gefunden,
Gips
[* 4] dauerhaft und wohlfeil zu vergolden; bald
beschäftigte er damit über 1000
Hände, denn der Boultonsche
Schmuck wurde von der
Mode ungemein begünstigt. 1773 versuchte
er die
Nachbildung von
Ölgemälden mittels eines mechanischen
Verfahrens, auch unternahm
er den
Bau von
Dampfmaschinen,
[* 5] jedoch
nach der unvollkommenen
Konstruktion
Savarys.
Das Unternehmen wollte nicht recht gedeihen, bis
Watt 1769 mit in
Verbindung trat, worauf die Erzeugnisse ihrer Werkstätte
einen solchen
Ruf bekamen, daß die
Sohoer Anstalt bald keine Nebenbuhler mehr zu fürchten hatte. 1788 wendete Boulton
die
Dampfmaschine
[* 6] mit
Glück auf die Münzkunst an, indem er eine sogen. Münzmühle baute, die acht Prägemaschinen
in
Bewegung setzte, von denen jede in der
Minute 70-90
Münzen
[* 7] fertigte. Die ganze Münzfabrikation erlitt
dadurch eine völlige Umwandlung. An so viele Anstalten, welche schon 3000
Arbeiter beschäftigten, knüpfte Boulton
1797 zu Smetwick
noch eine große
Eisengießerei.
[* 8] Er starb in
Handsworth bei
Soho. Seine
Biographie schrieb
Smiles (Lond. 1865).