Boucher
de
Crèvecoeur de
Perthes (spr. büscheh d' krähwkör d' pert),
Jacques, Gelehrter und Schriftsteller, geb. zu
Réthel, kam durch Vermittelung seines
Vaters Jules Boucher
de Crèvecoeur
de Perthes
, eines namhaften Botanikers, in die
Nähe
Napoleons
I. und wurde von diesem zu zahlreichen
Missionen nach
Italien,
[* 2]
Deutschland,
[* 3]
Österreich
[* 4] und
Ungarn
[* 5] gebraucht. Nach der
Restauration
ließ er sich zu
Abbeville nieder, lebte hier als
Präsident der
Société d'émulation seinen
Studien und starb Er
veröffentlichte das nationalökonomische Werk »Opinion de M.
Christophe, vigneron«, eine
Apologie des
Freihandelssystems (Par. 1831-34),
wurde aber erst durch sein späteres Werk:
»De la création«, ein
Versuch über den Ursprung
und die Fortentwickelung der
Wesen (das. 1839-41, 5 Bde.),
bekannter. Wissenschaftlichen
Ruf erwarb er sich durch seine langjährigen Forschungen über das Vorkommen alter Steinwaffen
und andrer Reste einer primitiven menschlichen
Kultur in den tertiären und ältern quaternären Diluvialschichten.
Epochemachend auf diesem Gebiet ist seine
Entdeckung eines fossilen menschlichen
Kinnbackens in den
Steinbrüchen von Moulin-Quignon
bei
Abbeville (1863).
Bouchers hierauf bezügliche
Arbeiten sind enthalten in den »Antiquités celtiques et antédiluviennes«
(Abbeville 1846-65, 3 Bde.) und in der
Schrift
»De l'homme antédiluvien et de ses œuvres« (das. 1860, 2. Aufl.
1865). Außerdem veröffentlichte Boucher
de Crèvecoeur
de Perthes:
»Emma«
(Roman in Briefform, 1852);
»Les Maussades, complaintes«, lyrische Gedichte (1862);
»Les masques, biographies sans noms«, Studien über die Moral (1861-64, 5 Bde.);
»Sous dix rois, souvenirs de 1791 à 1860« (1862-67, 8 Tle.);
»Des idées innées de la mémoire et de l'instinct« ¶
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(1867) und zahlreiche Reisebeschreibungen: »Voyage en Constantinople et en Grèce« (1855, 2 Bde.);
»Voyage en Danemark« (1858);
»Voyage en Russie« (1859);