1) CarloAurelio,Baron de, ital.
Lyriker, geb. zu
Turin,
[* 2] trat, nachdem er sich
zuerst durch einige
Tragödien und schwungvolle
Oden bekannt gemacht hatte, in die
Dienste
[* 3] seines Vaterlandes
Sardinien,
[* 4] war
bis 1792
Unterstaatssekretär im auswärtigen
Ministerium, ward 1796 sardinischer Gesandter zu
Petersburg
[* 5] und verwaltete unter
Napoleon I. mehrere Präfekturen und diplomatische
Ämter. Der
SacheNapoleons eifrig ergeben, mußte er
sich nach den
HundertTagen ins Privatleben zurückziehen. Er starb in
Paris.
[* 6] Unter seinen poetischen Werken ist
das Gedicht auf die
französische Revolution: »Oromasia«, in zwölf
Gesängen, am berühmtesten geworden. Eine Sammlung seiner
Poesien erschien in 3
Bänden (Par. 1799 bis 1801; neue Aufl., Lond.
1816).
die »Untersuchungen über
Christ.
Kolumbus« (das. 1818) und
die »Istoria d'Italia« (das.
1816-1823, 19 Bde.). Er hat außer vielen Abhandlungen über 80 größere
und kleinere selbständige Werke verfaßt, darunter auch einen
Band
[* 12]
Trauerspiele
(Turin 1805) und einige
Lustspiele.
Giuseppe, Maler und Kunstschriftsteller, geb. zu Busto-Arsizio im Mailändischen,
ging 1795 nach Rom, studierte die Meisterwerke, vorzüglich Raffaels, und kehrte 1800 nach Mailand zurück, wo er Sekretär
der Kunstakademie wurde. Vom Vicekönig von Italien Eugen Beauharnais mit der Kopie von LeonardosAbendmahl beauftragt, widmete
er dem Gemälde das Prachtwerk «Del cenacolo di Leonardo da Vinci» (Mail. 1810). Vortrefflich gelang seine
gleichgroße Zeichnung jenes Werkes, weniger das Gemälde, wonach Rafaelli das Mosaik in der Minoritenkirche in Wien ausführte.
Er starb in Mailand.
Luigi, Graf, ital. Archäolog und Geschichtschreiber, geb. zu
Mailand, studierte in Pavia Rechts- und Naturwissenschaften. Beim Einrücken der Franzosen wurde er Agent
der franz. Regierung in Turin und nach der Vereinigung Piemonts mit FrankreichPräfekt der Archive des Königreichs Italien. Er
starb zu Mailand Unter seinen antiquarischen Schriften sind am berühmtesten «Observations sur le vase que l’on
conservait à Gênes sous le nom de Sacro catino» (Tur. 1807). Von den historischen zeichnen sich aus
die sehr bereicherte Bearbeitung von Roscoes «Vita di Leone Ⅹ.» (12 Bde., Mail.
1816‒17),
«Storia d’Italia» (19 Bde.,
ebd. 1819‒23) und «Storia della Spagna» (8 Bde.,
ebd. 1821). Außer zahlreichen Abhandlungen schrieb er über 80 größere und kleinere Werke, auch Trauerspiele
(Tur. 1805) und einige Lustspiele. Als Kunsthistoriker besaß er mehr Gelehrsamkeit als Geschmack; indessen ist seine «Introduzione
allo studio dell’arti del disegno» ein reichhaltiges und geschätztes Buch.