Boracit
,
Mineral aus der Ordnung der Borate, kristallisiert regulär und zwar tetraedrisch-hemiedrisch, findet sich in meist kleinen, ein- oder aufgewachsenen Kristallen und in Drusen, [* 2] ist farblos, grau, gelblich, grünlich, glas- bis diamantglänzend, durchsichtig bis kantendurchscheinend, Härte 7, spez. Gew. 2,9-3, besteht aus borsaurer Magnesia und Chlormagnesium 2Mg3B8O15 + MgC12 ^[2Mg3B8O15 + MgC12] mit 62,5 Proz. Borsäure und findet sich im Anhydrit und Gips [* 3] bei Lüneburg [* 4] und Segeberg, auch bei Staßfurt. [* 5]
Durch
Zersetzung verwandeln sich die Boracit
kristalle, ohne ihre äußere Form einzubüßen, in
Aggregate von faserigen Individuen,
welche einige
Prozente
Wasser enthalten und ein neues
Mineral,
Parisit, darstellen. Mit diesem stimmt wohl
der
Staßfurtit überein, welcher sich in rundlichen, feinkörnigen bis dichten, weißem
Kalkstein sehr ähnlichen
Knollen
[* 6] in
den
Abraumsalzen von
Staßfurt findet. Man verarbeitet letztern auf
Borsäure.
Vgl. Krause, Vorkommen und Verwendung des Staßfurtits (Köth. 1875).