Bonchamp
(spr. bongschang),
Charles Melchior
Arthur,
Marquis de, Anführer der Vendéer, geb. auf
Schloß Jouverteil in
Anjou, diente in
Nordamerika
[* 2] als Freiwilliger gegen die
Engländer und war
Hauptmann, als die
Revolution
ausbrach.
Strenger
Royalist, lebte er zurückgezogen, bis er nach der
Hinrichtung
Ludwigs XVI. von den Insurgenten in
Anjou zum
Anführer gewählt wurde. In
Verbindung mit La Rochejacquelin und
Cathelineau kämpfte er aufs tapferste
und wiederholt glücklich, obwohl seine überlegene Kriegserfahrung häufig nicht anerkannt wurde. Er fiel beim
Übergang über die
Loire bei
Cholet. Seine letzte That war, daß er 5000 kriegsgefangene
Republikaner
vor der Niedermetzelung
durch die über Bonchamps
Fall ergrimmten Vendéer rettete. Zu St.-Florentin ward ihm eine von
David gefertigte
Statue errichtet.
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Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Bonchamp
(spr. bongscháng), Charles Melchior Arthur, Marquis de, geb. zu Jouverdeil in Anjou, kämpfte für
die Vereinigten Staaten
[* 4] und kehrte dann nach Frankreich zurück. Er war Kapitän, als die Revolution ausbrach. Von streng royalistischen
Grundsätzen, nahm er teil an den Kämpfen in der Vendée (s. d.) gegen die Revolution. Bei dem unglücklichen
Angriffe der Vendéer auf Nantes
[* 5] wurde ihm ein Arm zerschmettert. Als das Treffen bei Torfou an der Sèvre mit Kleber einen übeln
Ausgang zu nehmen drohte, eilte er, den Arm in der Binde, herbei und entschied den Sieg. Am kam es
zu dem blutigen Treffen bei Chollet, wo Bonchamp
fiel. -
Vgl. Chauveau et Dussieux, Vie de Bonchamp
(Par. 1817);
Mémoires de Mad. de
Bonchamp
sur la Vendée, hg. von Mad. de Genlis (ebd. 1823).