Boliac
,
Cesar, rumän. Dichter und
Publizist, geb. 1813 zu
Bukarest,
[* 2] besuchte das
Kollegium St. Sava daselbst, ergriff
dann die militärische Laufbahn, verließ diese aber bald wieder, um sich der
Politik und Litteratur zu
widmen. Er wandte seine wärmste
Teilnahme den unterdrückten
Klassen zu und machte sich sozusagen zum Dichter der
Bauern und
Zigeuner. Seine ersten Veröffentlichungen waren ein
Band
[* 3] Gedichte: »Operile lui
Cesar Boliac«
(1835),
und das Drama »Matilda« (1836),
denen »Meditatii«, soziale Dichtungen (1842),
sowie »Poesii nuoi« (1847) und »Nationale«, patriotische Gesänge (1847), nachfolgten. Inzwischen hatte er sich 1837 an der Volksdemonstration gegen Rußland beteiligt und war infolge seiner revolutionären Haltung wiederholt mit Gefängnisstrafe belegt worden. Der Bewegung von 1848 sich ganz hingebend, wurde er Mitglied des Revolutionskomitees, dann Vornik (Maire-Präfekt) von Bukarest sowie einer der vier Sekretäre der provisorischen Regierung und Mitredakteur des »Poporul Suveran«.
Sodann zum Mitglied der Gesandtschaft ernannt, welche im Lager [* 4] Fuad Paschas den bekannten Protest gegen die Herstellung des »organischen Reglements« überreichte, wurde er verhaftet, entkam indessen nach Siebenbürgen und begab sich von hier im nächsten Jahr über Konstantinopel [* 5] nach Paris [* 6] (1850),
wo er mehrere Jahre verweilte und unter anderm ein topographisches Memoire über Rumänien [* 7] (1856) verfaßte. Nach seiner Rückkehr in die Heimat schrieb er politische Artikel in Rosettis Zeitung »Românulu« (gesammelt u. d. T.: »Cullegere de mai multe articoli«, 1861) und gründete schließlich selbst zwei Journale, den »Buciumul« (1862-64) und die »Trompeta Carpatilor« (1865-76), worin er sich namentlich als Gegner der Juden bemerklich machte. hat sich außerdem eifrig mit archäologischen Forschungen beschäftigt. Er starb in Bukarest.