Bogenführung
(Bogenstrich,
Strich, franz.
Coup d'archet), die Handhabung des
Bogens der
Streichinstrumente (gewöhnlich
mit der rechten
Hand),
[* 2] die für das
Spiel von ebenso großer Bedeutung ist wie die
Applikatur, die Thätigkeit
der andern
Hand, welche die
Saiten verkürzt (greift). Die Reinheit des
Tons, bez. die Tonhöhe hängt von der
Applikatur ab,
alles andre aber von der Bogenführung
, nämlich Weichheit oder
Härte des
Tons,
Ausdruck, Vortragsart
(Staccato,
Legato).
Solange der
Bogen
[* 3] die
Saiten nicht verläßt, erscheint das
Spiel gebunden (legato), auch beim Bogenwechsel
(s. unten); verschiedene
Arten des nicht gebundenen
Vortrags sind das durch selbständiges An- und
Absetzen jedes
Tons bei bleibender
oder stets wechselnder Bogenführung
entstehende eigentliche
Staccato, ferner das
Spiel mit springendem
Bogen (saltato) und das durch loseste
Bogenführung
bewirkte Virtuosenstaccato
(Pikieren). Man unterscheidet bei der Bogenführung
den Herunterstrich (Herstrich)
und den Hinaufstrich (Hinstrich). In Violinschulen und
Etüden wird die Streichart genau vorgeschrieben, und dann bezeichnet,
[?] oder [?] den Herunterstrich und [?] oder [?] den Hinaufstrich. In einzelnen
Orchestern wird darauf gehalten, daß auch
bei Konzertaufführungen sämtliche
Geiger derselben
Partie (erste, bez. zweite
Violinen) mit gleichen
Strichen
spielen; dann müssen natürlich die
Bogenstriche genau in die
Stimmen eingezeichnet sein. Gewöhnlich wird der
Wechsel der
Bogenführung
nur durch über die
Noten gezeichnete
Bogen angedeutet (s.
Bogen, S. 126).