durch Gründung des «Schulblattes der evang. Seminare
Schlesiens» mit Jungklaaß (ebd. 1851-82),
durch Herausgabe des von
Preuß begründeten «Volksschulfreundes» (Königsb.
1865-73) sowie durch verschiedene kleinere methodische
Schriften bekannt gemacht. Auch war er Mitarbeiter der
Schmid-SchraderschenEncyklopädie des gesamten Erziehungs- und
Unterrichtswesens.
[* 3]
Franz, Kunstschriftsteller, geb. zu
Burtscheid, studierte zu
Bonn
[* 4]
Theologie, wurde 1850 zum Priester geweiht
und erhielt seine erste Anstellung als
Kaplan in Krefeld,
[* 5] wo er 1852 eine
Ausstellung von alten Meisterwerken der christl.
Kunst,
die erste dieser Art auf deutschem
Boden, veranstaltete und ein später zu einem großartigen Etablissement
aufgeblühtes
Institut zur Anfertigung kirchlicher Seidenstoffe nach mittelalterlichen Mustervorlagen begründete.
Die Ergebnisse einer längern
Reise durch
Deutschland,
[* 6]
Frankreich und England legte er in der «Geschichte der liturgischen Gewänder
des Mittelalters» (3 Bde.,
Bonn 1859-71) nieder. Seit 1857 an der St. Albanskirche zu Köln
[* 7] in der Seelsorge
thätig, hatte er wesentlichen Anteil an dem Aufschwünge, der auf den verschiedenen Gebieten der kirchlichen Kunst von Köln
ausging. Nach längerer
Abwesenheit in
Italien
[* 8] und
Rumänien
[* 9] ward Bock 1864 zum Ehrenkanonikus an der Stiftskirche zu
Aachen
[* 10] ernannt.
Später nahm Bock besonders lebhaften Anteil an der Förderung zahlreicher neu gegründeter Kunstgewerbe,
namentlich desjenigen zu
Düsseldorf,
[* 11] und unternahm behufs Beschaffung von Kleinkunstgegenständen für dasselbe mehrere
Reisen
durch Südeuropa, den
Orient und
Ägypten.
[* 12] Bock veröffentlichte ferner: «Das heilige Köln.
Beschreibung der mittelalterlichen
Kunstschätze in seinen
Kirchen undSakristeien» (Lpz. 1859-61),
«Die
Musterzeichner des Mittelalters» (Heft 1-3, ebd. 1859-61),
[* 3] Hieronymus, nach damaliger
Sitte latinisiert
Tragus genannt, ist einer der ersten deutschen
Botaniker. Geboren
um 1498 im Dorfe Heidersbach im Odenwald bei
Heidelberg,
[* 16] wurde er, nachdem er seiner Bestimmung fürs
Kloster untreu geworden
war, zuerst Schullehrer, dann Gartenaufseher in Zweibrücken,
[* 17] kam 1532 als Prediger nach Hornbach, wo
er gleichzeitig als
Arzt thätig war. Hier blieb er, nur kurze Zeit als
Protestant vertrieben, bis zu seinem
Tode, Sein
Hauptwerk ist: «New Kreuterbuch von Underscheidt, Würkung und
Namen der Kreuter, so in teutschen
Landen wachsen»
(Straßb. 1551; 8. Aufl., ebd. 1630).
[* 3]
Karl Ernst, Anatom und populär-mediz. Schriftsteller, geb. zu
Leipzig,
[* 18] Sohn des als anatom.
Lehrer
und Schriftsteller bekannten
KarlAugust Bock (geb. 25.März 1782, gest. zu
Leipzig als Prosektor am Anatomischen
Institut),
besuchte die
Universität seiner Vaterstadt und ging nach dem
Ausbruche der poln.
Revolution nach Warschau,
[* 19] wo er erst in poln., dann in russ. Diensten als Hospitalarzt wirkte.
Nach seiner Rückkehr nach
Leipzig ward er akademischer
Docent an der dortigen
Universität und 1839 außerord. Professor. Einen
großen Ruf erwarb er sich durch sein praktisches «Handbuch der
Anatomie des
Menschen mit Berücksichtigung
der
Physiologie und chirurg.
Anatomie» (2 Bde., Lpz.
1838; 4. Aufl. 1849),
das gleich seinem «Anatom.
Taschenbuch» (ebd. 1839: 5. Aufl. 1864) ins
Dänische und
Russische
[* 20] übersetzt
wurde. Ferner gab er einen «Handatlas der
Anatomie des
Menschen» (7 Lfgn., ebd. 1840-41; 7. Aufl., hg. von
Braß, 1890),
einen
«Handatlas der pathol.
Anatomie» (ebd. 1855) und «Gerichtliche Sektionen» (ebd. 1843; 4. Aufl.
1852) heraus. Sein «Lehrbuch der pathol.
Anatomie und Diagnostik» (2 Bde., ebd. 1848; 4. Aufl.
1864), das die Resultate der neuern
(Wiener) Schule in praktischer und klarer
Weise darlegte, erfreute sich eines großen Erfolgs.
Sein großesTalent für die populäre
Darstellung mediz. Gegenstände bekundete er besonders in zahlreichen
Aufsätzen für die
«Gartenlaube», in der sich auch seine
Autobiographie befindet (Jahrg. 1874),
sowie in dem
«Buch vom gesunden
und kranken
Menschen» (Lpz. 1855; 15. Aufl., bearbeitet von M. von Zimmermann,
1893),
das in viele fremde
Sprachen übersetzt worden ist.
In den letzten Jahren seines Lebens beschäftigte
er sich meist mit der Gesundheitspflege des
Volks und der Schule, wie seine populären
Schriften: «Kleine Gesundheitslehre»
(Lpz. 1865; 7. Aufl. 1890),
«Über die Pflege des Schulkindes» (ebd. 1871) sowie das Schulbuch
«Bau, Leben und Pflege des menschlichen
Körpers» (ebd. 1868; 16. Aufl. 1891) bezeugen. Bock starb nach
längerm
Leiden
[* 21] zu
Wiesbaden.
[* 22]