in der
Botanik ein Teil der
Blüte
[* 2] (s. d.); in der
Chemie veraltete Bezeichnung für verschiedene zum Teil durch
Sublimation erhaltene
Präparate, z. B.
Schwefelblumen, s. v. w. sublimierter
Schwefel, Zinkblumen, s. v. w.
Zinkoxyd etc. Blume
(Boukett), das eigentümliche
Aroma der
Weine, besonders der
Rhein- und
Burgunderweine, welches aber von dem allen
Weinen gemeinsamen eigentümlichen Weingeruch wohl zu unterscheiden ist. In der Bierbrauerei
[* 3] heißt Blume die
Oberhefe. Im Wollhandel versteht man darunter den in Form und
Textur vollendeten
Stapel der kurzgedrängten, hochfeinen
Wolle. Der
Jäger endlich nennt Blume den
Schwanz des
Hasen sowie die Schwanzspitze bei
Wolf und
Fuchs.
[* 4]
1)
Heinrich, Opernsänger
(Bariton), geb. zu
Berlin,
[* 5] erhielt seine Schulbildung daselbst am Joachimsthalschen
Gymnasium und seine künstlerische durch den königlichen
Sänger G.
Gern, der auch sein
Engagement am Opernhaus
veranlaßte, nachdem Blume 1808 in
Winters »Unterbrochenem Opferfest« mit Erfolg debütiert hatte. Im
Verkehr mit
Iffland auch als
Schauspieler zur
Reife gelangt, trat er 1812, wo er zum erstenmal den
Don Juan sang, in die Glanzperiode
seines künstlerischen Wirkens, und namentlich bildete er während der ruhmvollen Zeit der OpernleitungSpontinis
(1820-42) neben den Sängerinnen
Milder und
Schultze sowie dem
TenorBader eine der Hauptstützen der von dem genannten
Meister
inszenierten Musteraufführungen, Auch als Oratorien- und Liedersänger hat er sich um das
Berliner
[* 6] Musikleben große
Verdienste
erworben und vermochte als solcher noch 1855 im
Alter von 67
Jahren reichen Beifall
zu ernten. Nachdem
er 1848 von der
BühneAbschied genommen, siedelte er nach
Görlitz
[* 7] über, kehrte jedoch 1852 in seine Vaterstadt zurück und
starb daselbst
worin eine der glänzendsten
Entdeckungen vorliegt, durch welche in
neuerer Zeit die römische
Rechtsgeschichte bereichert worden ist. Die während einer
Reise nach
Italien
[* 14] gemachten Forschungen
legte er in dem
»Iter italicus« (Berl. u.
Halle 1824-36, 4 Bde.),
in der »Bibliotheca librorum manuscriptorum
italica«
(Götting. 1834) und in zahlreichen Beiträgen für juristische
Zeitschriften und Sammelwerk nieder. Mit
Lachmann und
Rudorff gab er »Die
Schriften der römischen Feldmesser« (Berl. 1848-52, 2 Bde.)
heraus. Von seinen übrigen
Schriften sind noch zu nennen: »LexDei sive mosaicarum et romanarum legum collatio«
(Bonn 1833);
(Kt. Bern,
Amtsbez. Thun).
1395 m. Gipfel, n. über dem Thunersee, zum grössten Teil bewaldet; ö. Thun, über dem Dorfe Schwanden
und 3,5 km n. Sigriswil, von wo er häufig in 2 Stunden erklommen wird. Schöne Aussicht.
nennt man im gewöhnlichen Leben jede farbige Blüte, und zwar bezieht sich dieser Ausdruck
hauptsächlich auf das buntfarbige Aussehen der die Blüte zusammensetzenden Hochblätter. In der Gärtnerei und auch im gewöhnlichen
Leben braucht man oft den NamenBlume nicht bloß
für die Blüten, sondern für die ganzen Pflanzen, die durch die Farbe und Gestalt
ihrer Blüten ausgezeichnet sind (vgl. Blumenkohl). In neuerer Zeit hat der Ausdruck auch eine bestimmte
wissenschaftliche Bedeutung erhalten. Je mehr man nämlich durch Versuche erkannte, daß die Bestäubung (s. d.) und somit
die Befruchtung
[* 21] vieler Pflanzen nur durch Vermittelung von Insekten
[* 22] stattfinden kann, desto inniger wurden alle diejenigen Einrichtungen
der Blüten, die zur Anlockung dienen, die bunten Farben, der Geruch u. s. w. mit dem Begriff der Blume verbunden.
In diesem Sinne bezeichnet man neuerdings alle diejenigen Blüten, welche auf Tierbesuch angewiesen sind, als Blume, während
dieser Ausdruck nicht gebraucht wird für solche Blüten, deren Bestäubung durch andere Einrichtungen, z. B. durch den Wind,
erfolgt. – In der Blumengärtnerei unterscheidet man gewöhnlich zwischen einfachen, halbgefüllten
und gefüllten Blumen; doch hat diese Unterscheidung keine wissenschaftliche Bedeutung. Die gefüllten Blume sind Mißbildungen.
(S. Gefüllte Blumen und Blüte.) Über die Farbstoffe, welche die Färbung der Blume bedingen, s. Pflanzenfarbstoffe.
– Über die in der Ornamentik s. Blatt
[* 23] (S. 87a.). ^[]
das eigentümliche Aroma (frz. Bouquet) verschiedener Weine. Am meisten tritt es bei den Rhein-, den feinern Mosel-und
Mainweinen, sodann bei Burgunderweinen hervor. Die Blume der Weine findet sich teilweise schon fertig in dem Traubensaft, d. h.
in Muskateller und Riesling, teilweise bildet sie sich bei der Edelfäule (s. d.);
gewöhnlich entsteht sie bei der Gärung und kommt während des Lagerns zur höchsten Entwicklung. Im
letztern Falle ist sie auf die Entstehung verschiedener Ätherarten (Önanthäther oder Weinfuselöle) zurückzuführen.
Über die eigentümliche Blume einzelner Weine ist, da diese Äther nur in ganz geringer Menge vorkommen, nichts Genaueres bekannt.
Man hat sich vielfach bemüht, die Blume der verschiedenen Weine auch künstlich darzustellen, und zwar mitunter
nicht ohne Erfolg. In der Bierbrauerei bedeutet Blume die Oberhefe; in der Färberei den blauen Schaum, der auf der
Oberfläche der Indigküpe erscheint; in der Wollkunde den in Form und Textur vollendeten Stapel der kurzgedrängten, hochfeinen
Wolle. In der Chemie und Pharmacie bezeichnet man mit Blume gewisse, durch lockere Pulver- oder Flockenform
sich auszeichnende Präparate, wie Schwefel-, Antimon-, Zinkblumen u. s. w. In der Jägersprache endlich ist Blume der Schwanz
des Hasen und Kaninchens, wohl auch des Edel- und Damwildes und die Schwanzspitze des Fuchses.
KarlLudwig, Botaniker, geb. in Braunschweig,
[* 24] war längere Zeit als Arzt in Java und Vorstand des Medizinalwesens
in den holländ.-ostind. Kolonien thätig, wurde später Professor der Botanik und Direktor des Reichsherbariums in Leiden.
[* 25] Während seines Aufenthalts in Java hatte er Gelegenheit, große botan. Sammlungen anzulegen,
welche er dann hauptsächlich in folgenden Werken beschrieb: «Flora Javae nec non insularum adjacentium»
(Brüss. 1828‒29 u. Amsterd. 1858, mit zahlreichen Tafeln);
ferner «Rumphia sive commentationes botanicae de plantis Indiae
orientalis» (4 Bde., Leid. 1835‒48) und «Museum botanicum Lugduno-Batavum etc.»
(2 Bde., ebd. 1849‒56).
Er starb zu Leiden. Nach ihm ist die Gattung Blumea Rchb.
benannt.
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