(spr. blommfild), 1)
Robert, engl.Naturdichter, geb. zu Honington, der jüngste
Sohn eines armen Dorfschneiders, wurde nach dem
Tode des
Vaters zu einem ältern
Bruder nach
London
[* 2] gebracht, um das Schuhmacherhandwerk
zu lernen. Das Besuchen einiger
Bethäuser und des Coventgarden-Theaters, wo er
Stücke von
Shakespeare sah, sowie das
Lesen
geographischer, geschichtlicher und dichterischer Werke (besonders
Miltons und
Thomsons) förderten die
in Bloomfield verborgene poetische
Ader zu
Tage. Ein
Volkslied: »The milk-maid«, nach einer alten
Weise gedichtet, das erste, was von
ihm im
Druck erschien,
fand ungeteilten Beifall, ebenso ein zweites: »The sailor's
return«. Aber erst in dem größern Gedicht »The farmer's boy«,
welches er ganz im
Kopfe fertig dichtete, ehe er eine
Zeile niederschrieb, und welches der Rechtsgelehrte
Capel Lofft (Lond. 1800) zum
Druck beförderte, entfaltete sich Bloomfields ganze Liebenswürdigkeit und
Naivität. Unter seinen
spätern Werken hatten nur noch die
»Rural tales« (Lond. 1802) eine ähnliche
Wirkung. Hinsichtlich des
Flusses der
Verse, der
Wärme
[* 3] der
Empfindung und der Lebhaftigkeit der
Anschauung kommt BloomfieldThomson gleich, übertrifft ihn aber durch höhere
Einfalt.
Zuletzt wieder ein armer
Schuhmacher und erblindet, starb er in Shefford. Seine »Works«
erschienen
London 1814, 2 Bde. (neue Ausg.
1883); die »Poems« wurden öfter gedruckt. Eine Auswahl seiner
Korrespondenz wurde von
Hart veröffentlicht (Lond. 1871).
(spr. blúmfihld), John Arthur Douglas, Lord Bloomfield, engl. Diplomat, geb. als Sohn Benjamin B.s, eines
Irländers von dunkler Herkunft, der durch die Gunst König Georgs Ⅳ. zum Peer von Irland emporstieg und 1846 starb.
Bloomfield war als Diplomat in Stockholm und Petersburg thätig, kam 1851 als Gesandter nach Berlin, wo er sich während des Orientkrieges
hervorragend bethätigte und namentlich die maßgebenden Kreise dem russ. Einflusse zu entziehen suchte. 1860 wurde er Botschafter
in Wien, schied 1871 aus dem Dienst, wurde zum Peer des Vereinigten
[* 10] Königreichs erhoben und starb kinderlos
«The milk-maid» und «The sailor’s
return», waren das erste, was von ihm gedruckt wurde und Beifall fand. Seine ansprechendste Dichtung ist «The farmer’s boy»
(1800; illustriert von BloomfieldFoster, Lond. 1875, Boston
[* 13] 1877; deutsch von Fick, Erlangen
[* 14] 1803). «Rural tales, ballads and songs»
(1802) und kleinere Gedichte («Wild flowers», «Mayday
with the Muses»),
auch ein dramat.Idyll: «Hazlewood Hall»,
[* 15] erregten nicht die frühere Teilnahme. Mit Thomson hat BloomfieldFluß der
Verse und Wärme der Empfindung gemein; an Kraft
[* 16] und Lebhaftigkeit der Einbildung steht er ihm nach. Der Herzog von Grafton,
Rogers und Southey nahmen sich seiner an. Die mißliche Lage, in die er gegen Ende des Lebens geriet, wurde
durch Blindheit und körperliche Leiden
[* 17] verschlimmert. Er starb zu Shefford in Bedford. B.s «Poems» wurden öfters
gedruckt, ebenso seine «Works» (2 Bde.,
1814). Auswahl seines Briefwechsels von Hart (Lond. 1871).