Karl Justus, namhafter
Pädagog, geb. zu Reichstädt bei
Dippoldiswalde, studierte in
Leipzig
[* 2]
Theologie,
war 1809-16
Lehrer an der Pestalozzischen Erziehungsanstalt zu
Yverdon, bereiste dann
Italien
[* 3] und wurde 1818 als Vizedirektor
an der neuen
Friedrich-August-Schule in
Dresden
[* 4] angestellt. Auf Veranlassung des
Grafen von
Einsiedel errichtete er 1824 mit
königlicher Unterstützung zu
Dresden eine höhere Bildungsanstalt für
Knaben bemittelter
Stände, die 1828 mit dem 1638 begründeten
Vitzthumschen Geschlechtsgymnasium vereinigt wurde und lange Zeit großen
Ruf genoß.
Von der Leitung der Anstalt 1851 zurückgetreten, starb Blochmann in
Château Lancy bei Genf.
[* 5] Die Anstalt
ging später ganz im Vitzthumschen
Gymnasium auf. Blochmanns Bedeutung lag vorzugsweise in seinem vorbildlichen praktischen
Wirken, durch welches er die
GrundsätzePestalozzis, jedoch mit engerm Anschluß an das kirchliche
Dogma, in den höhern Jugendunterricht
Deutschlands
[* 6] einführte. Von seinen
Schriften ist zu erwähnen: »H.
Pestalozzi,
Züge aus dem
Bilde seines
Lebens und Wirkens« (Leipz. 1846).
Als Direktor dieser Anstalt, welcher die Rechte eines Gymnasiums verliehen wurden, wirkte Blochmann bis 1851. Er
starb zu Genf.
Sein Institut wurde 1861 von dem Vitzthumschen Fonds angekauft und als Vitzthumsches Gymnasium neu organisiert.
Blochmann war als Pädagog mehr Praktiker als Theoretiker. Er brachte in seiner Erziehungsthätigkeit eine positiv christl.
Richtung zur Geltung, wendete seine besondere Aufmerksamkeit der körperlichen Entwicklung zu und berücksichtigte
die Realfächer in umfassenderer Weise auch im Unterrichte der Gymnasialklassen. Zum hundertjährigen GeburtsfestePestalozzis
schrieb er:
¶
mehr
«H. Pestalozzi, Züge aus dem Bilde seines Lebens und Wirkens» (Lpz. 1846). –
Vgl. G. F.Rud. Blochmann, Karl Justus Blochmann. Ein
Bild seines Lebens und Wirkens (Dresd. 1886).