linker Nebenfluß der
Donau in
Württemberg,
[* 2] entspringt im sogen.
Blautopf (s. d.) bei
Blaubeuren,
durchfließt das pittoreske Blauthal mit saftigen
Wiesen und mächtigen, von Buchenwald bekleideten Kalksteinfelsen und mündet
bei
Ulm.
[* 3]
preußisch-persischen Handelsvertrags im Auftrag der preußischen Regierung eine Reise durch Persien,
[* 12] deren Ergebnisse er zum
Teil in der Schrift »Kommerzielle Zustände Persiens« (Berl. 1858) niederlegte. Ende 1858 ging er als preußischer Konsul nach
Trapezunt, wo er eine bedeutende handelspolitische Thätigkeit entwickelte, wurde 1861 mit einer Sendung nach der Herzegowina
und nach Montenegro
[* 13] betraut, die ihm tiefe Einblicke in die südslawischen Zustände eröffnete, erhielt
infolgedessen 1864 das neubegründete preußische Konsulat für Bosnien zu Serajewo und wurde 1870 zum deutschen Generalkonsul
für Bosnien und die Herzegowina ernannt.
Tina, Landschaftsmalerin, geb. zu Wien, erhielt dort ihre künstlerische
Ausbildung durch Aug.
Schäffer und später in München durch W. Lindenschmit, unter dessen Leitung sie große Fortschritte
machte.
Dann bereiste sie Böhmen, Ungarn, Österreich, Holland und mehrmals Italien. Zu ihren besten
Werken gehören: Studien aus dem Prater bei Wien, Donauregulierung bei Wien, Kanal bei Amsterdam, Herbsttag in Holland, Titusbogen
in Rom, Straße in Venedig, Spätsommer und vor der Stadt.
ist diejenige Farbe, die im prismatischen Farbenspektrum zwischen Grün und Violett liegt. Dieser
als Blau bezeichnete Teil des Spektrums bildet eine Reihe allmählich ineinander übergehender Töne, die nach dem Violett zu immer
dunkler werden. Der dunklere Teil des Blau wird im Spektrum oft mit Indigo bezeichnet. Ein durchsichtiger Körper erscheint blau,
wenn er vorzugsweise blaue Strahlen durchläßt, die übrigen Farbenstrahlen aber mehr oder weniger verschluckt
(absorbiert).
Undurchsichtige Körper erscheinen blau, wenn sie von dem auffallenden Licht vorzugsweise wieder das blaue zurücksenden.
Vom blauen Streifen des Spektrums bis zum Ende im Violett und über dieses hinaus haben die Strahlen vorherrschend chem. Wirkungen,
sodaß man bis vor kurzem sie ausschließlich für die chemisch wirksamen Strahlen hielt. Jetzt weiß
man, daß in Stoffen, die grüne, gelbe und rote Strahlen absorbieren, auch chem. Wirkungen eintreten können. Das Blau des Himmels
ist von der Beschaffenheit der Atmosphäre (s. d., Bd.
2, S. 45 b) abhängig und wird hinsichtlich seiner Stärke
[* 26] durch Vergleichung mit Gemischen von blauen
Farben mit bestimmbarem Farbentone, z. B. Mischungen von Berlinerblau mit Bleiweiß,
[* 27] gemessen. Die dazu dienenden Vorrichtungen
heißen Cyanometer (s. d.).
Die blaue Farbe, die in der Technik den Gegenständen erteilt wird, läßt sich durch die verschiedensten Stoffe, organische
wie anorganische, unter Anwendung der mannigfachsten Hilfsmittel hervorrufen. Die wichtigsten Farbstoffe oder Farbmaterialien,
die im allgemeinen mit dem Worte Blau bezeichnet werden, sind das Indigoblau, das Berlinerblau, Turnbullsblau, Bergblau,
Kalkblau,
Kobaltblau oder Smalte, Coelin, Ultramarin, Campecheholz- und Lackmusblau. An diese schließen sich die künstlichen organischen
Farbstoffe, unter denen das Anilinblau, Methylen-, Victoria-, Alizarin- und Neublau sowie das Indophenol und die Induline erwähnt
seien.
Die Blaufärberei lehrt vorzugsweise das Färben mit Indigküpen, in Schwefelsäure
[* 28] aufgelöstem Indig, Blauholz, Berlinerblau,
Ultramarin und Anilinblau oder andern blauen Teerfarben (s. Färberei). Das Blau der Schmelzmalerei, Porzellanmalerei und Glasmalerei
[* 29] vorzugsweise in Kobaltoxydflüssen. Das Blau der Ölmalerei ist Ultramarin, Smalte, Kobaltultramarin, Indig, Berlinerblau, Schwefelkupfer.
Das Blau, dessen man sich in den Papierfabriken bedient, besteht gegenwärtig ausschließlich
in künstlichem Ultramarin.
linker Nebenfluß der Donau in Württemberg, entspringt aus dem sog. Blautopf (s. d.) bei Blaubeuren, durchfließt
das Blauthal und mündet nach kurzem östl. Laufe bei Ulm.
Ernst Otto Friedr. Herrn., Orientalist, geb. zu Nordhausen, studierte zu Halle und
LeipzigTheologie und Philosophie, besonders aber orient. Sprachen und wurde 1852 Attaché der preuß. Gesandtschaft in Konstantinopel. 1854 und 1855 bereiste
er einen TeilKleinasiens und (mit Schlottmann) die griech. Inseln und wurde 1855 Vicekanzler der Gesandtschaft. 1857 bereiste
er Persien im Interesse des zollvereinsländischen Handels und kam 1858 als preuß. Konsul nach Trapezunt, 1864 in
gleicher Eigenschaft nach Serajewo und erhielt 1870 den Charakter als Generalkonsul für Bosnien und die Herzegowina.
Bei Ausbruch des Deutsch-FranzösischenKrieges wurde er ins Auswärtige Amt berufen; zugleich leitete er das Centralnachweisebureau
für im Felde verwundete und erkrankte Krieger. Im Spätherbst 1870 kehrte er nach Serajewo zurück, wurde 1872 nach
Odessa versetzt und endete hier sein Leben durch Selbstmord. Blau schrieb: «De numis Achaemenidarum aramaco-persicis»
(Lpz. 1855),
«Reisen in Bosnien und der Herzegowina» (ebd. 1877) und zahlreiche
Abhandlungen über die verschiedensten Gegenstände der orient. Sprach- und Altertumskunde in der «Zeitschrift
der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft». B.s gelehrte Arbeit über die «Bosnisch-türk. Sprachdenkmäler»
(Lpz. 1868) bildet einen Teil der von der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft herausgegebenen «Abhandlungen» (Bd. 5, Nr.
2).
Tina, Malerin, geb. zu Wien, Schülerin von Aug. Schäffer in Wien und von W. Lindenschmit
in München. Nach wiederholten Studienreisen in den österr. Kronlanden, in Holland und Italien, wählte sie ihre Stoffe mit
Vorliebe aus diesen Gegenden, doch malte sie auch Stimmungsbilder aus der Frühlings- und Herbstzeit. Für den «Frühling im
Prater» erlangte sie 1883 in Paris
[* 30] die lobende Erwähnung. Ihre «Landpartie» befindet sich im Besitz des
Kaisers von Österreich, «Zur Frühlingszeit» im Besitz des Prinz-Regenten von Bayern.
[* 31] Ferner: Kanal bei Amsterdam, Titusbogen
in Rom. Seit 1884 war sie mit dem Schlachtenmaler Heinrich Lang (gest. 1891) vermählt und ist abwechselnd in München und Wien
thätig.