Bläser
416 Wörter, 2'940 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Bläser,
Bläser,
Gustav, Bildhauer, geb. zu Düsseldorf, [* 3] kam 1833 in Rauchs Atelier nach Berlin, [* 4] wo er bis kurz vor seinem Ende thätig war, und starb in Kannstatt. [* 5] Während der elf Jahre, die er bei Rauch arbeitete, war er an allen großen Arbeiten desselben beteiligt. Im J. 1845 begab er ¶
sich nach Rom,
[* 7] von wo ihn jedoch der Auftrag, eine der acht Schloßbrückengruppen zu modellieren, nach Berlin zurückrief.
Die von ihm gefertigte Gruppe, den Moment darstellend, wo der Krieger unter dem Schutt der Minerva zum Kampf ausfällt (s. Tafel
»Bildhauerkunst
[* 8] VIII«,
[* 9] Fig. 4), ist die schönste und in der Komposition vollendetste der Reihe. Spätere
Werke Bläsers
sind: eine Kolossalstatue des Apostels Matthäus für die Kirche in Helsingfors, der Prophet Daniel für die Schloßkuppel
in Berlin, eine Borussia für das Neue Museum daselbst, die Bronzestatue des Bürgermeisters Franke in Magdeburg,
[* 10] die Sandsteinfiguren
von Jeremias, Daniel und Karl d. Gr. für die Friedenskirche in Potsdam,
[* 11] die Marmorhermen von Dante, Petrarca,
Tasso und Ariost für Charlottenhof bei Potsdam, die kolossale Reiterstatue Friedrich Wilhelms IV. für die Kölner
[* 12] Rheinbrücke,
die bronzene Reiterstatue Friedrich Wilhelms III., ebenfalls in Köln,
[* 13] und die anmutige Statue der Gastfreundschaft (Berliner
[* 14] Nationalgalerie).
Außerdem lieferte er zahlreiche Büsten, Porträtstatuetten, Medaillons sowie auch beliebte genreartige
Darstellungen. Alle diese Werke zeichnen sich durch frische Auffassung der Natur aus, verbunden mit antikem Formgefühl.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Bläser,
s. Grubengas.
Bläser,
Gustav, Bildhauer, geb. in Düsseldorf, lernte 1827 als Bildschnitzer in Köln, arbeitete 1834-41 im Atelier Rauchs zu Berlin und nahm an den Arbeiten des Meisters teil. Aus Rom, wo er sich 1845 aufhielt, zurückgekehrt, schuf er für die Schloßbrücke zu Berlin die schönste der acht Marmorgruppen (Krieger unter dem Schutze der mitstreitenden Minerva angreifend). Unter seinen Arbeiten sind ferner zu nennen eine Reihe kirchlicher und dekorativer Statuen für die Kirche zu Helsingfors (Kolossalstatue des Apostels Matthäus), für die Schloßkuppel (Prophet Daniel) und für das Neue Museum in Berlin (Borussia), für die Friedenskirche in Potsdam, für Charlottenhof bei Potsdam.
Daneben gelangen ihm Genredarstellungen trefflich, wie die Gastfreundschaft (Nationalgalerie zu Berlin), das Christkind Weihnachtsgaben
darbringend. Für Magdeburg modellierte er 1853 die Statue des Bürgermeisters Franke, für Marienburg
[* 16] die
des Herzogs Albrecht, für Köln die Reiterstatuen Friedrich Wilhelms IV. und Friedrich Wilhelms III., für Sanssouci das Marmorstandbild
Friedrich Wilhelms IV. Zu den vielen Büsten, die Bläser
geliefert hat, gehören die des Kaisers Wilhelm I., der Minister von Alvensleben
und von der Heydt, A. von Humboldts, Hegels, des Präsidenten Lincoln (Washington).
[* 17] Bläser
starb zu
Cannstatt.