Birchs wissenschaftliche Thätigkeit erstreckt sich nicht nur über griechische, römische und britische
Antiquitäten,
Numismatik
und
Ethnographie,
[* 4] sondern er war auch bei der Herausgabe der Keilinschriften thätig, veröffentlichte
im »Asiatic
Journal« Übersetzungen aus dem
Chinesischen und widmete schließlich den ägyptischen
Hieroglyphen das eingehendste
Studium. Infolgedessen mit
Bunsen in
Verkehr tretend, bearbeitete er für dessen Werk über
Ägypten
[* 5] den die
Hieroglyphen betreffenden
philologischen Teil.
Namentlich der erste und fünfte Teil der englischen
Ausgabe dieses Werkes, welche 1867 nach
BunsensTod
erschienen, sind durch Birchs Beiträge wertvoll. Der letzte
Band
[* 6] enthält außer einer hieroglyphischen
Grammatik und einem
reichhaltigen hieroglyphischen
Wörterbuch auch die erste vollständige Übersetzung des
Totenbuchs der alten Ägypter. Außer
vielfachen Beiträgen zu den verschiedenartigsten
Zeitschriften und gelehrten Werken hat er folgende Hauptwerke
veröffentlicht: »Hieroglyphics on the coffin of Mycerinus found in the third pyramid of
Gizeh« (Lond. 1838);
»Inscriptions in
the hieratic and demotic character from the collections of the British
Museum« (1868);
»Ancient history
from the monuments: Egypt« (1875);
»Egyptian texts edited for the use of students« (1877).
Auch an der Herausgabe der »Select papyri in the hieratic character« (1841-60)
hat Birch hervorragenden
Anteil. Birch ist
Präsident der Society of Biblical Archaeology und
Ehrenmitglied der verschiedensten gelehrten
Gesellschaften.
(spr. börrtsch), C. B., engl. Bildhauer, der
sich in den letzten Jahren schon durch seine ersten in der Akademie zu London ausgestellten Werke von tiefer Auffassung und
hohem poetischen Schwung einen Namen gemacht hat; es sind: eine Nymphe der Wälder (in Paris 1878), ferner seine Bronzegruppe:
Vergeltung, worin er einen Schafhirten darstellt, der auf seinem von einem Adler erwürgten Lamm steht
und als Vergeltung für den Mord einen aus dem Nest geholten jungen Adler in der Hand hält, und die noch schwungvollere Bronzegruppe:
der letzte Klang, der einen Husaren mit der Trompete auf seinem Pferd zeigt, beide tödlich verwundet.
(spr. börtsch), Samuel, engl. Archäolog, geb. in
London, besuchte Privatschulen in Greenwich und Blackheath, dann die Merchant Taylors' School in London und
erlangte 1836 eine Anstellung als Assistent in der Abteilung der Antiquitäten im Britischen Museum, in der er später zum Subdirektor
aufstieg, bis er 1861 zum Direktor der orient., mittelalterlichen und brit. Antiquitäten und der ethnogr. Sammlungen des
Museums ernannt wurde. Er starb in London. Birch wandte sich mit besonderer Vorliebe ägypt. Studien
zu. Als Ägyptologe nahm er an Bunsens (s. d.) Werk über Ägypten Anteil, zu dessen engl. Bearbeitung er noch 1867 zahlreiche
neue Beiträge lieferte.
Neben seinen ägyptolog. Arbeiten schrieb auch über griech. und röm. Altertumskunde, über Numismatik,
Ethnographie und Keilschriftlitteratur. Außer zahlreichen Abhandlungen in Fachschriften erschien von ihm das Handbuch zu den
Antiquitäten des Britischen Museums: «Galery of antiquities» (Lond. 1844),
der gemeinschaftlich mit Newton verfaßte «Catalogue
of Greek vases» (1851),
ferner «An introduction of the study of hieroglyphics» (1857),
«History of ancient pottery» (1858),
«Description of the papyrus of Nash-khem» (1863) und «The Rhind papyri» (1866); 1878 gab er
Wilkinsons «Manners and Customs of ancient Egyptians» und 1875‒80 «The
Records of the Past of Egypt and Assyr. monuments» (Bd. 1‒12, Lond.
1875‒89) heraus. –
Vgl. S. Birch Biographical Notices from the British and Foreign Press.
With an Introduction
by W. de Gray Birch (Lond. 1886).