Binsenschn
itter,
s. Bilwis.
Binsenschnitter
3 Wörter, 28 Zeichen
Binsenschnitter,
s. Bilwis.
auch Bilwisschneider, Pilwizschnitter, Bilmesschnitter, Pilmasschnitter, Binsenschnitter, ein Dämon des deutschen Volksglaubens, als mythische Gestalt bis ins 13. Jahrh. zu verfolgen, ist namentlich in Bayern, [* 3] Franken, Sachsen, [* 4] Schlesien [* 5] bekannt. Der Name ist dunkel. J. Grimm u. a. bringen ihn mit angelsächsisch bilvit zusammen und erklären ihn als den, der das Billige anstrebt, als einen guten Geist. Allein er tritt fast überall als Nebengestalt der Hexe auf und ist deshalb wie diese ursprünglich die personifizierte Seele eines bösen Menschen. Er erscheint oft auf schwarzem Bocke in der Mitternacht (besonders vor Johannis und Walpurgis) auf dem Felde des Nachbars, nackt, am Fuße eine Sichel. Zaubersprüche hersagend durchschreitet er die Felder und vernichtet einen Teil der reifenden Saat, die er in seine Scheune bringt. In den Saaten zeigen fußbreite verwüstete Streifen, der Bock- oder Bilwisschnitt, seine Spuren. Den Menschen verfitzt der Bilwis das Haar. [* 6] Getreidespende kann ihn fern halten. –
Vgl. Schönwerth, Aus der Oberpfalz, Ⅰ (Augsb. 1857).