Bibliograp
hisches
Institut, Verlagsbuchhandlung mit technischen Zweigen, gegründet 1826 in Gotha [* 2] von Joseph Meyer (s. d.) und 1828 von demselben nach Hildburghausen [* 3] verlegt. Die Verlagsthätigkeit des Hauses war von Anfang an ¶
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eine bedeutende unter energischer Anwendung des damals noch wenig gebräuchlichen Lieferungs- und Subskriptionswesens. In solcher Weise erschienen verschiedene Bibelausgaben, Bibliotheken deutscher Klassiker (wie die «Groschenbibliothek» u. s. w.),
Volksbibliotheken für Natur- und Geschichtskunde, Kartenwerke, Kupferstiche klassischer Kunstwerke, «Meyers Universum» (46 Bde., 1833-63),
«Meyers Konversations-Lexikon für die gebildeten Stände» (43 Bde., 1839-55, mit Abbildungen und Karten). Jos. Meyer starb 1856. Sein Sohn Herrmann Julius Meyer (s. d.),
1849-58 Leiter einer Filiale in Neuyork, [* 5] arbeitete nach gleichen Principien, verlegte das Geschäft 1874 nach Leipzig [* 6] und gab ihm einen großen Aufschwung. Es erschienen: das «Neue Konversations-Lexikon für alle Stände» (15 Bde., 1857-60; 5. Aufl. u. d. T. «Meyers Konversations-Lexikon», 1893 fg., auf 17 Bde. berechnet),
«Meyers Hand-Lexikon des allgemeinen Wissens» (1870-72; 5. Aufl. u. d. T. «Meyers Kleines Konversations-Lexikon», 3 Bde., 1892-93) und eine Reihe «Fach-Lexika» über einzelne Zweige des Wissens (1882-84); ferner «Meyers Reisebücher» (1861 fg.) für Deutschland [* 7] (8),
Schweiz [* 8] und Skandinavien (je 1),
Frankreich (2),
den Orient (2) in zahlreichen Auflagen; «Sprachführer» für europ. und orient. Sprachen; die umfangreiche «Bibliothek deutscher und ausländischer Klassiker», «Meyers Volksbücher» (Ende 1894: 1076 Nummern zu je 10 Pf.). Andere geschätzte Verlagswerke sind «Brehms Tierleben» (10 Bde., 3. Aufl., 1890-93) mit seiner Erweiterung zu einer «Allgemeinen Naturkunde» durch Ranke, «Der Mensch» (2 Bde., 1886-87 u. ö.),
Ratzel, «Völkerkunde» (3 Bde., 1885-88 u. ö.),
Kerner von Marilaun, «Pflanzenleben» (2 Bde., 1887-90) und Neumayr, «Erdgeschichte» (2 Bde., 1886-87 u. ö.). Am sind zwei Söhne von Herrmann Julius, Dr. Hans Meyer (s. d.) und Arndt Meyer, geb. in Hildburghausen, als Teilhaber am Geschäft eingetreten. Es umfaßt, neben der Verlagsbuchhandlung mit einer Zweigniederlassung in Wien [* 10] (seit 1890), noch Buch-, Stein-, Kupferdruckerei, Stereotypie, Galvanoplastik [* 11] und Buchbinderei mit 2 Dampfmaschinen [* 12] (250 Pferdestärken), 1 Rotationsmaschine, 29 Buchdruck-, 17 Steindruckschnellpressen, 12 Kupfer- und Steindruckhandpressen, 3 Schriftgieß-, 119 Hilfsmaschinen. Gesamtpersonal 550, für das eine Unterstützungskasse besteht.