Bestandsmessung
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Bestandsmessung,
Bestandsmessung, in der Forstwirtschaft die Ermittelung der Holzmassen und des Zuwachses der Bestände. Je nach der Notwendigkeit größerer oder nur geringerer Genauigkeit muß die Bestandsschätzung nach verschiedenen Methoden erfolgen, sich auf Messung oder bloße Schätzung stützen. Das einfachste und schnellste Verfahren ist die sog. Okularschätzung, gewöhnlich unterstützt durch Anwendung von Ertragstafeln. Dazu gehören aber sehr geübte Schätzer.
Die genauern Verfahren beruhen alle auf Messung der Grundstärken sämtlicher Bäume eines Bestandes oder eines Teiles derselben auf Probeflächen. Zur weitern Berechnung kann man sich dann der Formzahlen (s. d.) oder der Massentafeln (s. d.) bedienen. Ein besonderes Verfahren ist das von Preßler, nach dem für mehrere stehende Stämme der Richtpunkt, d. h. jener Punkt bestimmt wird, an dem der Schaft genau halb so stark ist wie unten am Meßpunkte; der Inhalt läßt sich dann mit Hilfe einer Formel leicht berechnen. Will man besonders genau verfahren, müssen «Modellstämme» gefällt und sorgfältigst sektionsweise kubiert werden. Nach Draudt wird von jeder Stärkeklasse ein im voraus bestimmter, gleichgroßer Prozentsatz von Probestämmen gefällt und aufbereitet. Eine Abänderung dieses Verfahrens lehrte Urich. Beide Verfahren werden von den deutschen Versuchsanstalten angewendet. -
Vgl. Preßler u. Kunze, Die Holzmeßkunst in ihrem ganzen Umfange (2 Bde., Berl. 1872);