Bernauer
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Agnes, die Tochter (oder auch die aus Biberach [* 2] gebürtige Magd) eines Baders zu Augsburg, [* 3] mit der sich Herzog Albrecht III. von Bayern, [* 4] einziger Sohn des Herzogs Ernst von Bayern-München, 1432 heimlich vermählte (vielleicht war sie auch bloß seine Geliebte) und auf Schloß Vohburg lebte. Der Plan des Vaters, Albrecht mit einer Tochter des Herzogs Erich von Braunschweig [* 5] zu vermählen, brachte die Sache an den Tag. Albrecht erklärte, als er »wegen Unzucht mit einer Jungfrau« von ritterlichen Festen ausgeschlossen wurde, Agnes für seine rechtmäßige Gemahlin.
Aber während Albrechts Abwesenheit wurde Agnes auf Befehl Ernsts verhaftet, der Zauberei angeklagt und bei Straubing [* 6] in der Donau ertränkt. Albrecht begab sich zu Herzog Ludwig nach Ingolstadt, [* 7] versöhnte sich aber schon im November mit seinem Vater und heiratete 1436 Anna von Braunschweig, ließ aber noch 1447 die Gebeine der »ehrsamen Frau Agnesen der Pernawerin« in die von ihr einst gestiftete Grabstätte zu Straubing bringen und mit marmornem Grabstein decken. Albrechts und Agnes' unglückliche Liebe lebte lange im Volkslied. Graf Törring (1780), Böttger (1846), Melchior Meyr (1862), Fr. Hebbel (1855), Otto Ludwig u. a. verarbeiteten den Stoff zu Trauerspielen, andre zu Romanen und Erzählungen.