Bergrutsch
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s. Bergstürze.
Bergrutsch
3 Wörter, 28 Zeichen
Bergrutsch,
s. Bergstürze.
und Bergrutsche. Die Ursachen der Bergstürze sind: Störung des Gleichgewichts von Felsmassen durch Unterwaschung;
Lockerung durch Frostwirkung, indem das Wasser in ¶
Gesteinsklüfte eindringt und sich durch Gefrieren ausdehnt; unterirdische Stauung von Wassern auf undurchlässigen Schichten und Erweichung der letztern, so daß die darüber lagernden Schichten ihren Halt verlieren und herabgleiten (Bergrutsch). Je nach der Verschiedenheit dieser Ursachen und nach der Beschaffenheit des in Bewegung versetzten Materials lassen sich unterscheiden: Felsstürze, bei denen Blöcke gespaltener und gelockerter Gesteinsmassen die Hauptrolle spielen;
Erdschlipfe (s. d.);
Schlammströme, erweichte Schichtenkomplexe, durch das Gewicht der auflagernden Massen herausgequetscht;
und endlich gemischte Bergstürze, aus Felsblöcken, Erde und Schlamm bestehend.
Nur die größten derartigen Erscheinungen verdienen die Namen Bergsturz [* 4] oder Bergrutsch. Besonders denkwürdig sind die Bergstürze von Plurs im Bergell (s. d.), sodann der gemischte Bergrutsch von Goldau wo sich vom Roßberge dem Rigi gegenüber Nagelfluhbänke ablösten und mit Felsblöcken und Schlamm das blühende Thal [* 5] mit 450 Menschen begruben; ferner die Stürze von Felsberg in Graubünden 1842 und 1843, an der Südseite der Diablerets 1714 und 1749, bei Bilten in Glarus 1868, am Böttstein in Aargau 1876, bei Caub am Rhein und bei Elm in Glarus -
Vgl. Baltzer, Über die Bergstürze in den Alpen [* 6] (Zür. 1875);