Berggieshübel, auch Gießhübel genannt, Bergstadt in der Amtshauptmannschaft
Pirna der sächs. Kreishauptmannschaft
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Dresden, im schönen Gottleubathale, an der Nebenlinie Pirna-Berggießhübel (14,92 km) der Sächs. Staatsbahnen,
[* 8] Sitz eines Zollamtes,
hat (1890) 1499 E., Post, Telegraph;
[* 9] neue Kirche, ein großes Eisenhüttenwerk, jetzt der sächs. Gußstahlfabrik zu Döhlen
gehörig, sowie Bergbau
[* 10] auf Magneteisenstein (Firma Friedr. Krupp Grusonwerk Magdeburg-Buckau). Das Johann-Georgenbad wurde 1722 von
Tüllmann auf das stark mineralhaltige Wasser des Johann-Georgenstollens begründet, der inzwischen ebenso
wie der Friedrichs-Sauerbrunnen und der Schwefelbrunnen versiegt ist. Benutzt wird gegenwärtig der sehr eisenhaltige, 1818 entdeckte
Augustusbrunnen. Zu den schönsten Punkten der Umgebung gehören der schattige Poetengang, einst Gellerts und Rabeners Lieblingsweg,
die Aussicht auf die Elbe und Sächsische Schweiz
[* 11] von Panoramahöhe und Hochstein aus, die Gersdorfer Brückenfelsen,
die Ruine Eibischsteine. - Am lieferten die Verbündeten unter Wittgenstein den Franzosen unter Marschall Saint-Cyr
bei ein siegreiches Gefecht, welches dem böhm. Hauptheer die Übergänge über das Erzgebirge öffnete.