Von 1874 bis 1880 war er für die GrafschaftWaterford Mitglied des Unterhauses, wo er sich den Konservativen anschloß, wurde 1880 nicht
wieder gewählt, erhielt aber 1885 einen Sitz für den Londoner Wahlbezirk Marylebone. Im August 1886 erhielt
er im MinisteriumSalisburys das Amt eines Lords der Admiralität, gab dasselbe aber infolge von Meinungsverschiedenheiten mit
dem Leiter des Marineministeriums 1888 auf und übte nun im Unterhaus wiederholt eine sehr scharfe Kritik an den
Maßregeln der Regierung auf dem Gebiet des Flottenbaues und der Flottenverwaltung. Im Sommer 1889 legte er sein Parlamentsmandat
nieder, um in den aktiven Flottendienst zurückzutreten.
(spr. bérresförrd), William Carr, Viscount, brit. General, natürlicher Sohn des George de la Poer, ersten
Marquis von Waterford, geb. trat 1785 als Fähnrich in die brit.
Armee, diente in Neuschottland bis 1790, wo er bei einer Jagd ein Auge
[* 14] verlor, war bei der Expedition gegen Toulon, dann auf
Corsica,
[* 15] 1795 in Westindien,
[* 16]
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1799 in Ostindien, 1800 Oberst m Irland. Vom Kap der Guten Hoffnung, an dessen Eroberung er 1805 teilnahm, ward er mit dem Range
eines Brigadegenerals nach Buenos-Aires gesandt, nahm die Stadt, mußte aber bald kapitulieren, blieb sechs Monate in Gefangenschaft,
entwich aber dann und kam 1807 in England an. Er erhielt das Kommando der Landtruppen bei der Expedition
nach Madeira und wurde nach der Eroberung der Insel zum Gouverneur ernannt, jedoch schon 1808 nach Portugal abberufen, begleitete
hierauf Sir John Moore nach Spanien, wo er der Schlacht von Coruña beiwohnte und die Einschiffung der fliehenden Truppen deckte.
Im März 1809 wurde er zum Feldmarschall und Generalissimus der portug.
Armee ernannt, in welcher Stellung er sich um die Reorganisation der Truppen sehr verdient machte.
Mit 12000 Mann schlug er am obern Douro das franz. Korps unter Loison. In der Schlacht bei Albuera, zeigte er wenig
Feldherrentalent, aber große persönliche Tapferkeit. In den J. 1812 und 1813 hatte er in der Armee Wellingtons
das Kommando über drei engl. Divisionen des Centrums und zeichnete sich namentlich bei Salamanca, Vittoria, Bayonne und Toulouse
aus. Die portug. Regierung verlieh ihm die Herzogswürde (von Elvas). Die brit.
Regierung übertrug ihm nach Beendigung des Krieges mehrere polit.
Sendungen nach Brasilien, von denen Beresford stets wieder auf seinen militär. Posten nach Portugal zurückkehrte. Die Revolution
entfernte ihn 1820 aus dem aktiven Dienste,
[* 18] und 1823 wurde er als AnhängerDomMiguels verbannt. Seit 1810 repräsentierte
Beresford seine Geburtsgrafschaft Waterford im engl. Unterhause, wo er sich zu den Tories hielt. 1814 unter dem
TitelBaronBeresford zum Peer von England erhoben, nahm er seinen Sitz im Oberhause. Außerdem ward Beresford 1823 zum Viscount, 1825 zum
brit. General und 1828 zum General-Feldzeugmeister ernannt, von welchem Amte er 1830 beim Sturz des Ministeriums Wellington zurücktreten
mußte. 1826 ging er nochmals an der Spitze brit. Hilfstruppen nach Portugal, kam jedoch nicht mehr zur
Thätigkeit gegen den Aufstand. Er starb auf seinem Landgute Bedgebury-Park in Kent.