James
Gordon, amerik. Publizist, geb. in
New-Mill (Banffshire,
Schottland), ging 1819 nach
Amerika
[* 2] und gründete, nachdem er fast 16 Jahre in verschiedenen Orten journalistisch thätig war, den
«New
York Herald», den er durch
Geist, Fleiß und Benutzung aller technischen Hilfsmittel zu einem der verbreitetsten und reichsten
Blätter der Welt emporhob. Bennett führte zuerst (1837) den «Geldartikel»
(Börsenbericht) in die amerik.
Presse
[* 3] ein und beschaffte Nachrichten auf neuen Wegen, wie durch den
Telegraphen
[* 4] und besonders durch den ankommenden Schiffen entgegengesandte
Boote. Sein
Blatt
[* 5] warf bis zu B.s
Tode in Neuyork)
[* 6] etwa 750000 Doll. jährlichen Nettogewinn ab. -
Vgl. Memoirsof J.
G. and his
Times, by a Journalist (Neuyork
1855). -
B.s gleichnamiger Sohn (geb. meist in
Paris
[* 7] lebend) führte den «New
York Herald» in derselben
Richtung weiter.
Er entsandte
Stanley 1871 zur Aufsuchung Livingstones und 1874 mit dem
Londoner «Daily
Telegraph»
[* 8] zu einer Afrikareise, die
den Kongolauf klar stellte. 1879 rüstete er eine unglücklich verlaufene Nordpolexpedition (Schiff
[* 9]
Jeannette)
aus.
John Hughes, engl.
Arzt, geb. in
London,
[* 10] studierte in Edinburgh, wo er 1837 mit der
Schrift «Physiology
and pathology of the brain» promovierte. Später brachte er zur Fortsetzung seiner
Studien 2 Jahre in
Paris und 2 Jahre in
Deutschland
[* 11] zu.
Allgemeiner bekannt wurde er (1841) durch seine Anempfehlung des Leberthrane als Heilmittel
für Skrofeln, Schwindsucht und verwandte
Krankheiten. Bennett wurde 1843 al5 Patholog in dem Royal Infirmary in Edinburgh angestellt
und 1848 Professor der
Medizin an der dortigen
Universität. Hier entdeckte er die als
Leukocythämie bekannte
Blutkrankheit,
die er in derSchrift «Leucocythaemia or white cell blood» (Edinb.
1852) beschrieb, und veröffentlichte mehrere Werke über
Lungen- und
Nervenkrankheiten, wie «Pathological and historical researches
on inflammation of the nervous centres», «Pathology and treatment of molecular
consumption», «Treatment of pulmonary consumption», «Pneumonia»
u.s.w., die verdiente Beachtung fanden. Sein Hauptwerk «Clinical lectures on the
principles and practice of medicine» (Edinb. 1850; 5. Aufl.
1868) wurde in mehrere
Sprachen übersetzt. Später erschien von ihm «Researches into the action
of mercury, podophylline and taraxacum on biliary secretions» (Edinb. 1869; 2. Aufl.
1874). Er starb
William
Cox, engl. Dichter und praktisch-populärer Nationalökonom, geb. in
Greenwich, führte nach dem frühen
Tode seines
Vaters, eines Uhrmachers, dessen
Geschäft fort und beteiligte sich lebhaft
an den Angelegenheiten seines Geburtsorts; die Gründung eines volkstümlich-litterar.
Instituts, einer höhern
Volksschule,
billiger öffentlicher
Bäder war zum großen
Teil seinen Bemühungen zu danken. Er lebt in
Blackheath beiLondon.
Nachdem er 1843 und 1845 anonym Gedichte herausgegeben und zu Zeitschriften poet.
Beiträge geliefert hatte, erschienen
«Poems»
(Lond. 1850; 2. Ausg. 1862),
«Verdicts» (ebd. 1852),
«War songs» (ebd. 1855),
«Queen Eleonor's vengeance, and other poems»
(ebd. 1857),
«The lark: songs, ballads and recitations for
the people» (1885; vorher 1883-84 als Monatsschrift erschienen). In «Prometheus,
the fire-giver» (1877) suchte Bennett den ersten (verlorenen)
Teil der
Trilogie des Äyschylus wiederherzustellen. Ferner schrieb er: «Endowed Parish
Schools and
High Church Vicars. Roans School: past, present and future» (Lond. 1868; 2. Ausg.
1879).
Sir William Sterndale, engl.
Komponist und
Pianist, geb. zu Sheffield,
[* 12] wurde Sängerknabe am
King's College zu
Cambridge und kam dann nach
London auf die Royal
Academy of Music. 1836 ging er zu weiterer Ausbildung
nach
Deutschland. In
Leipzig
[* 13] komponierte er die Ouvertüre «Die Waldnymphe», eins seiner
besten Werke, das 1839 unter großem Beifall aufgeführt wurde. Kurz darauf kehrte er nach
London zurück, ging 1842 wieder
nach
Deutschland, gründete 1849 in
London die
BackSociety, die er bis 1862 leitete, war 1856-67 Dirigent
der Philharmonischen
Konzerte, wurde 1856 von der
UniversitätCambridge zum Professor der
Musik ernannt, 1868 zum Principal
(Direktor) der Royal
Academy of Music erwählt und erhielt 1870 von der Königin von England die Ritterwürde.
Bennett starb zu
London.
Sein
Leichnam wurde in der Westminsterabtei zu
London beigesetzt. B.s
Kompositionen, von denen über 40 Werke im Druck erschienen,
schließen sich an Mendelssohns
Weise an, zeigen Feinsinnigkeit, mitunter auch interessante harmonische
Kombinationen und reibende
Klangwirkungen, sind aber oft monoton und gedankenarm. Hervorzuheben sind: das Oratorium «The
woman of Samaria», die in England sehr beliebte Kantate «The may queen»,
eine
Sinfonie, die Ouvertüren «Die
Najade», «Die Waldnymphe», zu
Moores «Paradies und Peri» und
Byrons «Parisina», vier Klavierkonzerte,
Stücke für
Klavier und verschiedene Kammermusiksachen, einige Gelegenheitskantaten, Lieder u. s. w.