Bel zu Babel etc
6 Wörter, 27 Zeichen
Theologie — Biblische und kirchliche Schriften — Altes Testament
Bel
Bel,
Gott, s. Baal. Die biblische Historie vom Bel
zu Babel und Drachen zu Babel bildet zwei Beilagen
zum Daniel (s. d.), welche in der alexandrinischen und in andern alten Bibelübersetzungen das 14. Kapitel jenes prophetischen
Buches ausmachen und bei Luther unter den Apokryphen des Alten Testaments stehen. Es sind spätere, griechisch geschriebene Sprößlinge
der Danielssage.
Bel,
1) (Belius
) Matthias, ungar. Geschichtschreiber, geb. zu Ocsowa
bei Neusohl, studierte in Halle
[* 3] Medizin, dann Theologie und ward Lehrer am Waisenhaus. Schon damals übersetzte er einige asketische
Schriften Freilingshausens und Arnds ins Ungarische und Böhmische. Seit 1708 Rektor der evangelischen Schule zu Neusohl, gab er
das Neue Testament in böhmischer Sprache
[* 4] (Halle 1709) heraus, ward 1714 Rektor zu Preßburg
[* 5] und 1719 Prediger
der dortigen evangelisch-deutschen
Gemeinde. Er gab 1722 »Die ganze Bibel
[* 6] in böhmischer Sprache« und 1724 Castellios lateinische
Übersetzung des Neuen Testaments und eine »Ethica Davidico-Salomonea« heraus.
Obwohl von dem katholischen Klerus angefeindet, namentlich wegen seiner Ausgabe von Thomas a Kempis' »De imitatione Christi«,
behauptete er sich ehrenvoll auf seinem Posten und wurde vom Kaiser Karl VI. zu seinem Geschichtschreiber
ernannt und geadelt. Er starb als Senior der evangelisch-lutherischen Prediger zu Preßburg. Große Verdienste erwarb
sich Bel
um die Geschichte, Geographie und Statistik seines Vaterlandes, was ihm auch die Mitgliedschaft der Akademien von St.
Petersburg,
[* 7] London
[* 8] und Berlin
[* 9] erwarb;
von anerkanntem Wert sind besonders die Schriften: »De vetere literatura hunno-scythica exercitatio« (Leipz. 1718);
»Apparatus ad historiam Hungariae« (Posen [* 10] 1735 bis 1746);
»Hungariae antiquae et novae prodromus« (Nürnb. 1723),
der Vorläufer seines Hauptwerks: »Notitia Hungariae novae historico-geographica« (Wien [* 11] 1735-42, 4 Bde.; unvollendet).
2) Karl Andreas, Historiker, Sohn des vorigen, geb. zu Preßburg, studierte in Altorf, Jena [* 12] und Straßburg, [* 13] wurde 1743 außerordentlicher und 1757 ordentlicher Professor der Dichtkunst zu Leipzig, [* 14] erhängte sich in einem Anfall von Schwermut Er schrieb: »De vera origine et epocha Hunnorum, Avarum, Hungarorum in Pannonia« (Leipz. 1757),
»De Maria Hungariae regina comment. hist. crit.« (das. 1742) und »De Maria Hungariae non rege sed regina« (das. 1744) u. a. und redigierte die »Acta Eruditorum« und die »Leipziger gelehrte Zeitung«, die er von 1753 bis 1781 herausgab.
Bel.,
bei zoolog. Namen Abkürzung für P. Belon (geb. 1517, gest. 1564 in Paris; [* 15] Fische, [* 16] Vögel). [* 17]