(spr. beldschojoh-),Cristina, Fürstin von, ital.
Schriftstellerin und Patriotin, geb. zu
Mailand,
[* 3] Tochter des
MarcheseGeronimo Isidoro
Trivulzio,
vermählte sich 1824 mit dem
Fürsten Emilio von Barbiano-Belgiojoso, mit dem sie aber nicht glücklich lebte, weshalb sie ihren eignen
Lebensweg einschlug. Für die
FreiheitItaliens
[* 4] begeistert, nahm sie an der
Politik leidenschaftlichen
Anteil, vertrat mit Entschiedenheit
die
Sache der politisch Kompromittierten und begab sich nach Unterdrückung der
Erhebung in der
Romagna
nach
Paris,
[* 5] wo sie verschiedene
Zeitschriften gründete, auch sonst schriftstellerisch thätig war und ihr
Haus zum Sammelplatz
von Celebritäten machte. Im
Januar 1848 nach
Italien
[* 6] zurückgekehrt, wirkte sie hier durch
Schrift und That aufs eifrigste
für die nationale
Erhebung.
Sie errichtete auf eigne
Kosten ein
Freikorps, begab sich Anfang 1849 nach
Rom und
[* 7] zog sich nach der
Übergabe
dieser Stadt an die
Franzosen über
Athen
[* 8] nach dem
Orient zurück, bis Ende 1855 die
Beschlagnahme ihrer
Güter aufgehoben und
ihr die Rückkehr ins Vaterland gestattet ward.
Ihre
»Souvenirs d'exil«, zuerst im
»National« veröffentlicht,
machten damals die Runde durch alle europäischen
Blätter. Nach kurzem Aufenthalt in
Italien begab sie sich von neuem nach
Paris, wirkte seit 1858 energisch für die
PläneCavours und gründete in
Mailand die
Zeitung
»Italia«, die sie später nach
Turin
[* 9] verlegte. Seit 1858
Witwe, starb sie in
Mailand. Von ihren
Schriften sind noch hervorzuheben:
»Essai sur la formation du dogme catholique« (Par.
1842-43, 4 Bde.),
(spr. beldscho-), Stadt in der ital. Provinz und dem Kreis
[* 10] Pavia, in fruchtbarer Ebene zwischen dem Po und
der untern Olona, an der Linie Pavia-Cremona des AdriatischenNetzes, hat (1881) 3796, als Gemeinde 4557 E.,
einen von Herzog Galeazzo II. von Mailand gegen 1460 errichteten Aquädukt und einen von prächtigen Gärten umgebenen eleganten
Palast, der, im 15. Jahrh. von den Grafen Barbiano d'Este erbaut, die Belgiojoso als Fürstentum zu Lehen erhalten hatten, jetzt der
fürstl. Familie Belgiojoso von Mailand gehört. Hier wurde Franz I. 1525 gefangen gehalten.
(spr. beldscho-), Cristina, Fürstin von ital.
Schriftstellerin und Patriotin, geb. aus dem Geschlecht Trivulzio (s. d.), wurde 1824 mit Emilio Barbioni Belgiojoso vermählt,
trennte sich aber bald von ihrem Gatten, lebte dann zuerst in Mailand, wo sie den von Österreich
[* 11] verfolgten Patrioten Schutz
und Rückhalt gewährte, darauf in Paris, von wo aus sie durch die Zeitschriften «Gazettaitaliana» und «Ausonia» für ItaliensErhebung zu wirken suchte. 1842–43 gab sie (anonym) den «Essai sur la formationdu dogme catholique» heraus.
Nach Pius' IX. Regierungsantritt errichtete sie auf eigene Kosten ein Freikorps; nach der Einnahme Roms
durch die Franzosen 1849 ging sie nach dem Orient, bis ihr 1855 die Rückkehr in die Heimat gestattet wurde. Die Früchte dieses
Aufenthalts sind: «Souvenirsd'exil» (zuerst im «National» veröffentlicht),
«Asie-Mineure etSyrie» (Par. 1856). Seit 1858 verwitwet, trat sie 1859 nochmals im
polit. Leben Italiens hervor, indem sie für den Anschluß an die Savoyer wirkte, in welchem Geiste sie auch die Zeitungen«Italia»
und «Perseveranza» gründete. Seit 1860 lebte sie in Mailand. Sie starb