Begräbniß
§. 1. Ist von Jesaias c. 53, 9. (s. Begraben §. 1.) prophezeit und Matth. 27, 60. Marc. 15, 46. erfüllt, da er in Josephs von Arimathia neues Grab gelegt wurde.
§. 2. Der Ort, wo der Heiland begraben, war in einem Garten.
Adam hat den
Baum des Lebens im Garten verscherzt;
Christus ist, als der
Baum des Lebens, im Garten gepflanzt und hervorgeschossen. Christi
Leiden fing sich im Garten an, im
Garten hörte es auf, daß wir auch hervorgrünen sollten, wie Gras, Kraft seines Todes,
Esa. 66, 14.
§. 3. Christi
Begräbniß
sollen wir allezeit mit Aufmerksamkeit betrachten, und uns damit wider
des Grabes anscheinende Unannehmlichkeit trösten; durch sein Grab ist die
Erde, und das Grab der Gläubigen geweiht. Mein
Werk und meine Gedanken sollen einmüthig bemüht sein mit dem Grabe Jesu. Er ist todt. Ich sterbe mit; daß
ich ihm gefalle, will ich tödten mein sündliches Fleisch.
Alle meine
Begierden und Lüste will ich gefangen nehmen. Ich will
sie verscharren in sein Grab.
Sie sollen nimmer in mir herrschen. Sein Tod wird mein Leben sein. Sterbe ich mit ihm, so werde ich auch mit ihm leben. Sein Grab will ich netzen mit Bussthränen. Mein Herz soll ein reines Tuch werden; ich will ihn darein wickeln. Seinen Leichnam will ich küssen. Dann wird sein Leiden mir zu statten kommen. Sein Andenken will ich in meinem Herzen versiegeln. Die Liebe soll das Siegel sein. Wenn ich sterbe, will ich mich sanft in seine Arme legen; wie wohl werde ich ruhen! Seine Todtenleinwand mein Kleid. Sein Sarg mein Grab. Lassenius.