I) Etwas mit flüssigen
Dingen befeuchten.
1 Mos. 35, 14.
Hiob 38, 38. II) Wird es auf die
Arbeit eines Lehrers
bezogen, welcher, nachdem der Grund gelegt (gepflanzt), die Zuhörer noch mehr unterrichtet, gründet,
befestigt und überzeugt, daß sie, bei göttlichem Gedeihen, im Glauben stehen, männlich und stark sein, vergl.
1 Cor.
16, 13.
Eph. 3, 16.
c. 6, 10.
Ich habe gepflanzet,
Apollo hat begossen, aber GOtt hat das Gedeihen gegeben,
1 Cor. 3, 6.
Der aber pflanzet, und der da begießet, ist Einer, wie der Andere,
ib. v. 8.
Das Begießen
der Pflanzen bezweckt den durch Verdunstung des in ihrem Zellengewebe enthaltenen
Wassers entstandenen Verlust zu ersetzen, die im Boden vorhandenen Pflanzennährstoffe aufzulösen und den Pflanzen durch die
Wurzeln zuzuführen. Alle frisch gepflanzten Gewächse müssen nach dem Versetzen stark begossen, Bäume und Sträucher eingeschlämmt
werden (s. Einschlämmen). Bereits angewachsene Freilandgewächse bedürfen des Begießen
nur
bei andauerndem Feuchtigkeitsmangel, der naturgemäß bei flachwurzelnden Gewächsen früher eintritt als bei solchen, deren
Wurzeln tief in den Boden eindringen.
Junge Samenpflanzen vertrocknen leicht, sie müssen daher öfter, bei trockner Witterung täglich, aber stets nur mäßig
begossen werden. Dagegen sind alle Bäume, Sträucher und tiefwurzelnden Stauden nur selten, aber wenn es
geschieht, stark zu begießen
, damit die Feuchtigkeit bis zu den in den tiefern Bodenschichten vorhandenen Wurzelspitzen
dringt; nur diese sind zur Aufnahme der Nahrungsstoffe befähigt. – Topfgewächse erfordern eine bedeutend größere Aufmerksamkeit
beim Begießen
, da besonders die in bedeckten Räumen gehaltenen Pflanzen einzig und allein auf eine künstliche Bewässerung
angewiesen sind.
Die Wassermengen, welche die Topfpflanzen verlangen, und die Zeiträume, in welchen sie begossen werden müssen, sind unendlich
verschieden. Pflanzen, die eine Ruhezeit besitzen oder gänzlich einziehen, wie die Zwiebel- und Knollengewächse, dürfen
während dieser nur sehr mäßig, oft sogar längere Zeit gar nicht begossen werden, da sie sonst zur
Unzeit zu treiben beginnen oder verfaulen würden.
Andere, welche frisch versetzt sind, würden faule Wurzeln bilden, wenn
ihnen zu viel Wasser gereicht würde. Stark durchwurzelte Pflanzen verlangen dagegen viel Wasser. Im Wachstum befindliche Topfpflanzen
werden im allgemeinen begossen, wenn die Erde einen gewissen Grad von Trockenheit erreicht hat. Ist die
Notwendigkeit des Begießen
vorhanden, so muß der Pflanze so viel Wasser gereicht werden, daß der Erdballen völlig durchtränkt
wird. Topfpflanzen in mit Wasser gefüllte Untersätze zu stellen, ist nur bei Sumpfpflanzen anzuraten.
Das Begießen
der im Freien stehenden Gewächse geschieht im Sommer am zweckmäßigsten des Abends, im Herbst und
Frühjahr namentlich bei kühlen Nächten des Vormittags. Zimmer- und Gewächshauspflanzen sollten stets des Morgens
begossen werden. Am zuträglichsten ist den Pflanzen Regen- oder Flußwasser. Wasser mit hohem Kalkgehalt und kaltes Brunnenwasser
ist ihnen schädlich, ersteres läßt sich jedoch durch Zusatz von Pottasche, letzteres durch längere Einwirkung der Luft
zum Begießen
geeignet machen. Das Wasser soll beim Begießen nicht kälter sein als der
Kulturraum; zur Zeit der kräftigsten Vegetation kann es sogar 6‒8° wärmer sein und fördert dann das Wachstum bedeutend.
(S. auch Bespritzen.)