Bedeau
(spr. b'doh), Marie Alphonse, franz. General, geb. zu Vertou bei Nantes, [* 2] trat, in der Militärschule von La Flèche und dann in der von St.-Cyr gebildet, 1825 als Offizier in die Armee. Seit 1831 Kapitänadjutant des Generals Gérard, wohnte er 1832 der Einnahme von Antwerpen [* 3] bei. Im Dezember 1836 ging er als Kommandant eines Bataillons der Fremdenlegion nach Algerien, [* 4] beteiligte sich im Oktober 1837 an dem Zug nach Konstantine und erhielt nach der Einnahme der Stadt das Kommando in derselben. Im Oktober d. J. wurde er Oberstleutnant, im April 1838 Oberkommandant von Bougie, im Dezember 1839 Oberst eines leichten Infanterieregiments. Im März 1840 beteiligte er sich mit Auszeichnung an der Expedition nach Scherschel. Im Mai 1841 zum Brigadegeneral befördert, ward er im Februar 1842 vom Marschall Bugeaud mit der Direktion der militärischen und politischen Angelegenheiten an der Grenze von Marokko betraut, schlug 21. März Abd el Kader, machte 1844 die Reihe von Gefechten mit, welche 14. Aug. mit der Schlacht von Isly endete, und wurde im September zum Divisionsgeneral und Oberkommandanten der Provinz Konstantine ernannt. Im Mai 1845 leitete er die Expedition von Aurês, unterwarf die rebellischen Stämme und unterdrückte im Oktober d. J. den allgemeinen Aufstand in der Provinz Oran.
Nachdem er noch der Expedition von
Bougie 1847 beigewohnt, ward er
Generalgouverneur von
Algerien, trat aber schon
im
Oktober diesen
Posten an den
Herzog von
Aumale ab. Zur Zeit der
Februarrevolution war Bedeau
auf
Urlaub in
Paris
[* 5] und erhielt 24. Febr. von
Bugeaud den Befehl über eine Angriffskolonne, die auf dem
Boulevard die
Insurrektion niederwerfen sollte.
Da er aber den
Aufstand über Erwarten bedeutend fand, blieb er unthätig und nahm nach dem
Sturz der Julidynastie von der provisorischen
Regierung den Oberbefehl über die
Armee von
Paris an. Während des Juniaufstandes befehligte er eine Abteilung
in der innern Stadt und wurde schwer
verwundet.
Vom
Departement
Unterloire in die konstituierende
Nationalversammlung gewählt, wurde er zu deren Vizepräsidenten ernannt,
welches
Amt er auch in der gesetzgebenden Versammlung, in der er
Paris vertrat, bekleidete. Bedeau
stimmte als Deputierter mit
der gemäßigten
Rechten. Bei dem
Staatsstreich vom wurde Bedeau
mit
Cavaignac und
Lamoricière nach
Mazas, von da nach
Ham gebracht. Nach seiner
Freilassung genötigt, außer
Landes zu gehen, lebte er zurückgezogen in
Brüssel,
[* 6] bis er infolge
der
Amnestie nach
Frankreich zurückkehrte; er starb in
Nantes.