mehr
zu einer pfleglichen Forstwirtschaft« (das. 1759, 3. Aufl. 1784),
enthält ein neues Verfahren der Waldertragsregelung, welches er zuerst auf Massen- und Zuwachsberechnungen zu stützen versuchte; »Beiträge zur Verbesserung der Forstwissenschaft« (das. 1763); »Forstkalender« (Forstwirtschaftskalender) 1764-68.
2)
Johann, Landwirt und Technolog, geb. zu
Hoya, studierte seit 1759
Naturwissenschaften und
Ökonomie
in
Göttingen,
[* 3] wurde 1763
Professor der
Physik und
Naturgeschichte am
Gymnasium in St.
Petersburg,
[* 4] ging 1765 nach
Schweden,
[* 5] um den
Bergbau
[* 6] kennen zu lernen, wurde 1766
Professor der
Philosophie, 1770 auch der
Ökonomie in
Göttingen und starb daselbst Beckmann
war
der Begründer der
Technologie;
er machte zuerst den
Versuch, die
Beschreibung einer Anzahl von
Gewerben
in gedrängter
Kürze zu einem Lehrbuch zu vereinigen, und führte auch den
Namen
Technologie ein. Beckmann
schrieb: Ȇber Einrichtung
der ökonomischen Vorlesungen«
(Götting. 1767);
»Beiträge zur Geschichte der Erfindungen« (Leipz. u. Götting. 1780-1805, 5 Bde.);
»Entwurf einer allgemeinen Technologie« (das. 1806);
»Anleitung zur Technologie« (Götting. 1776, 5. Aufl. 1809);
»Anleitung zur Handlungswissenschaft« (das. 1789);
»Vorbereitung zur Warenkunde« (das. 1795 bis 1800, 2 Bde.);
»Physikalisch-ökonomische Bibliothek« (das. 1770-1807, 23 Bde.);
»Grundsätze der deutschen Landwirtschaft« (6. Aufl., das. 1806);
»Beiträge zur Ökonomie, Technologie, Polizei- und Kameralwissenschaft« (das. 1777-91, 12 Bde.);
»Anweisung, die Rechnungen kleiner Haushaltungen zu führen« (2. Aufl., das. 1802).
Vgl.
Exner,
Johann Beckmann
, der Begründer der technolog.
Wissenschaften (Wien [* 7] 1878).
3) Friedrich, ausgezeichneter Komiker, geb. zu Breslau, [* 8] machte schon als Knabe theatralische Versuche und bewies ein ausgezeichnetes Talent für das komische Fach. Seit 1820 Chorist und dann Inspizient des Breslauer Theaters, wurde er 1824 auf Schmelkas Empfehlung für das neuerrichtete Königsstädtische Theater in [* 9] Berlin [* 10] engagiert. Anfangs nur in Nebenrollen beschäftigt, erhielt er später bedeutendere Partien und wurde bald der Liebling des Publikums. Die [* 1] Figur des Eckenstehers in Holteis »Ein Trauerspiel in Berlin« veranlaßte ihn, die auf allen Theatern Deutschlands [* 11] mit rauschendem Beifall aufgenommene Posse »Eckensteher Nante im Verhör« (46. Aufl., Berl. 1876) zu schreiben, worin er die Titelrolle spielte.
Durch ihn ward das Königsstädtische
Theater zur Volksbühne, er selbst der treueste
Repräsentant des
Berliner
[* 12]
Witzes. 1838 verheiratete
er sich mit der beliebten
Soubrette
Adele Muzzarelli und folgte 1846 einem
Ruf an das Hofburgtheater zu
Wien, wo er lebenslänglich engagiert wurde. Auch hier machte er sich rasch beliebt und erhob sich vom
Lokal- zum Charakterkomiker.
Blieb er in allem, was er spielte, auch eigentlich immer derselbe, so zeigte er doch stets eine urwüchsige
Komik und hinreißende
Laune. Er war behaglich und zugleich voll
Geist und
Witz. Beckmann
starb in
Wien.
Vgl. F.
Kaiser,
Friedrich
Beckmann
(Wien 1866).
4)
Ludwig,
Maler, geb. zu
Hannover,
[* 13] wurde auf
Wunsch seiner Eltern Wagenbauer und schrieb ein
Buch über dieses
Geschäft,
das mehrere
Auflagen erlebte. Seine
Liebe zum
Weidwerk bestimmte ihn indes bald, sich der
Tiermalerei zu
widmen. Zugleich machte er anatomische und zoologische
Studien. Er ließ sich in
Düsseldorf
[* 14] nieder, wo er vorzugsweise im
Auftrag englischer Kunstfreunde eine
Reihe tüchtiger Ölbilder, unter denen gelungene
Eber- und Bärenjagden, geschaffen
hat.
Auch liefert er zahlreiche
Illustrationen für
Bücher und
Zeitschriften, zu denen er meist den
Text selbst
schreibt. Beckmann
war auch als Schriftsteller thätig und veröffentlichte: »Reinke
Fuchs«
[* 15] (Düsseld. 1856) sowie unter dem
Pseudonym »Revierförster
Holster« Jagdhumoresken (z. B.
»Idiotismus venatorius«, das.
1858).