zu einer pfleglichen Forstwirtschaft« (das. 1759, 3. Aufl. 1784),
enthält ein neues Verfahren der Waldertragsregelung, welches
er zuerst auf Massen- und Zuwachsberechnungen zu stützen versuchte; »Beiträge zur Verbesserung
der Forstwissenschaft« (das. 1763); »Forstkalender« (Forstwirtschaftskalender) 1764-68.
er machte zuerst den Versuch, die Beschreibung einer Anzahl von Gewerben
in gedrängter Kürze zu einem Lehrbuch zu vereinigen, und führte auch den NamenTechnologie ein. Beckmann schrieb: »Über Einrichtung
der ökonomischen Vorlesungen« (Götting. 1767);
»Beiträge zur Geschichte der Erfindungen« (Leipz. u. Götting. 1780-1805, 5 Bde.);
Durch ihn ward das Königsstädtische Theater zur Volksbühne, er selbst der treueste Repräsentant des Berliner
[* 14] Witzes. 1838 verheiratete
er sich mit der beliebten SoubretteAdele Muzzarelli und folgte 1846 einem Ruf an das Hofburgtheater zu
Wien, wo er lebenslänglich engagiert wurde. Auch hier machte er sich rasch beliebt und erhob sich vom Lokal- zum Charakterkomiker.
Blieb er in allem, was er spielte, auch eigentlich immer derselbe, so zeigte er doch stets eine urwüchsige Komik und hinreißende
Laune. Er war behaglich und zugleich voll Geist und Witz. Beckmann starb in Wien.
4) Ludwig, Maler, geb. zu Hannover,
[* 15] wurde auf Wunsch seiner Eltern Wagenbauer und schrieb ein Buch über dieses Geschäft,
das mehrere Auflagen erlebte. Seine Liebe zum Weidwerk bestimmte ihn indes bald, sich der Tiermalerei zu
widmen. Zugleich machte er anatomische und zoologische Studien. Er ließ sich in Düsseldorf
[* 16] nieder, wo er vorzugsweise im
Auftrag englischer Kunstfreunde eine Reihe tüchtiger Ölbilder, unter denen gelungene Eber- und Bärenjagden, geschaffen
hat.
Auch liefert er zahlreiche Illustrationen für Bücher und Zeitschriften, zu denen er meist den Text selbst
schreibt. Beckmann war auch als Schriftsteller thätig und veröffentlichte: »Reinke
Fuchs«
[* 17] (Düsseld. 1856) sowie unter dem Pseudonym »Revierförster Holster« Jagdhumoresken (z. B. »Idiotismus venatorius«, das.
1858).
1) Hans, Landschaftsmaler, geb. 1810 zu Hamburg, bildete sich in München aus und ließ sich
später in seiner Vaterstadt nieder. Er malt Landschaften aus den deutschen Hochgebirgen oder aus der Umgegend
seiner Vaterstadt von sehr ansprechender Komposition und sorgfältiger, aber etwas zu glatter Ausführung, z. B.:
aus dem Unterinnthal bei Rattenberg, Sommertag bei Brannenburg, Mondnacht am Alpsee, Teich am Waldessaum, Landschaft an der
Bille bei Hamburg.
2) Konrad, Genremaler, geb. 1846 zu Hannover, bezog 1866 die Akademie in München und trat 1868 in
die Schule Pilotys. Nachdem er in letzterm Jahr einen höchst ergötzlichen Schneider gebracht hatte, der über der Zeitungslektüre
das Nähen des deutschen Banners vergißt, trat er 1870 mit seinem großen Hauptbild: der Schützenkönig, auf, einem Werk
von trefflicher Charakteristik und großer Feinheit der Pinselführung, dem dann noch das Opfer eines
Dorfpoeten folgte. Für mehrere illustrierte Journale lieferte er humoristische Zeichnungen.
3) Ludwig, Tiermaler, geb. zu Hannover, war anfangs Wagenbauer und schrieb über dieses
Geschäft ein Buch, das mehrere Auflagen erlebte. Die Neigung zur Jagd bestimmte ihn zur Tiermalerei, mit der er eifrig zoologische
Studien verband. Aus jener ersten Zeit stammen seine unter dem Pseudonym «Revierförster
Holster» erschienenen «Jagd-Humoresken» und der «Idiotismus
venatoris». Das ihm wegen seiner gründlichen zoologischen Kenntnisse angetragene Amt eines Direktors des zoologischen
Gartens in Hannover schlug er aus, weil er lieber der Kunst treu bleiben wollte. Seit mehreren Jahren lebt er in Düsseldorf
und malt besonders nach England hin viele Tierbilder, z. B.: Eber- und Bärenjagden, die,
von lebendiger Auffassung, ein gründliches Studium der Tiere verraten. Auch für Bücher und Zeitschriften liefert er derartige
trefflich gezeichnete Illustrationen, zu denen er
bisweilen selbst den Text schreibt.
4) Wilhelm Hermann Robert August, Historienmaler, geb. zu Düsseldorf, war 1869-72
Schüler der dortigen Akademie, studierte 1872-1874 unter Bendemann, unter dessen Leitung er 1874 sein erstes größeres Bild:
Hussiten nehmen vor der Schlacht das Abendmahl, vollendete, das in Zeichnung, stilvoller Würde der Auffassung und trefflicher
Durchführung sehr gelobt wurde. Bald darauf beteiligte er sich bei der malerischen Ausschmückung des
ersten Cornelius-Saals der Nationalgallerie in Berlin, nach Bendemanns Entwürfen. Eins seiner neuesten Bilder (in Düsseldorf 1880 ausgestellt)
ist die Übergabe der Feste Rosenberg im Hussitenkrieg 1427.
Friedrich, Komiker, geb. zu Breslau, entwickelte schon seit 1820 im Chore des
dortigen Theaters ungewöhnliche Anlagen für das komische Fach und kam 1824 ans Königstädtische Theater zu Berlin. Beckmann zeichnete
sich durch witzige Einfälle, Natürlichkeit und Maß aus. In demStücke «Eckensteher Nante im Verhör», zu deren Abfassung
ihn der «Eckensteher» in Holteis «Ein
Trauerspiel in Berlin» veranlaßte, schuf er eine Berliner Lokalfigur, die mit dem Staberl und andern Wiener komischen Masken
[* 20] wetteifern
konnte. 1845 wurde er erster Komiker am Burgtheater.
Hier mußte er neben der burlesken die Charakterkomik pflegen, was ihm auch gelang. Namentlich spielte er Väterrollen im
modernen Lustspiel meisterhaft. Er starb Seit 1838 war Beckmann mit der besonders als Vaudevillesängerin
rühmlichst bekannten Schauspielerin Adele Muzzarelli (geb. zu Venedig)
[* 21] vermählt, die in Batignolles starb.
Ihr großes Vermögen bestimmte sie zur Errichtung einer Friedrich-Beckmann-Stiftung in Wien, die Unterstützung hilfsbedürftiger
deutscher Schauspieler u. s. w. bezweckt. –
Vgl. Findeisen, Friedrich B.s Lebensbild (Wien 1866);
Joh., Landwirt und Technolog, geb. zu Hoya, studierte in Göttingen
zuerst Theologie, wandte sich aber dann dem Studium der Naturwissenschaft und deren Anwendung für Volks- und Staatswirtschaft
zu. Er war 1763‒65 Professor am prot. Gymnasium zu Petersburg und unternahm dann eine Reise nach Schweden,
um sich genaue Kenntnis der dortigen Bergwerke und deren Betriebsweise zu verschaffen. 1766 erhielt Beckmann zu Göttingen eine
Professur der Philosophie, dann 1770 die der Ökonomie. Er
starb In seinen «Grundsätzen
der deutschen Landwirtschaft» (Gött. 1769; 6. Aufl. 1806) hat Beckmann die
Landwirtschaft zum erstenmal in wissenschaftlicher Form bearbeitet. Von seinen zahlreichen andern Schriften waren die «Anleitung
zur Technologie» (6. Aufl., Gött. 1808),
die «Anleitung zur Handlungswissenschaft» (ebd. 1789) und die «Vorbereitung
zur Warenkunde» (2 Bde., ebd. 1795‒1800),
die «Physik.-ökonomische Bibliothek» (23 Bde., ebd. 1770‒1808)
und die «Beiträge zur Ökonomie, Technologie, Polizei- und Kameralwissenschaft» (12 Bde.,
ebd. 1779‒91) für ihre Zeit von großer Bedeutung. Seine «Beiträge zur Geschichte
der Erfindungen» (5 Bde., Lpz.
1780‒1805) sind noch jetzt von Wert.
Joh. Gottlieb, Forstmann, geb. um 1700, Forstinspektor
zu Wolkenburg in Kursachsen, gest. 1777, erwarb sich Verdienste durch Einführung
einer geregelten Kahlschlagwirtschaft in Verbindung mit Holzsaat. Er schrieb: «Versuche und Erfahrungen von der zu unsern
Zeiten höchst nötigen Holzsaat» (Chemn. 1756; 4. Aufl. 1777),
«Anweisung zu einer pfleglichen Forstwirtschaft» (ebd. 1759;
als 2. Tl. der «Versuche von der Holzsaat», 3. Aufl.
1784), worin die Schilderung eines neuen Verfahrens der Waldertragsregelung enthalten ist, die Beckmann zuerst
auf Massen- und Zuwachsrechnungen zu stützen suchte; er legte hierdurch den Grund zu dem spätern Massenfachwerk (s. Massenmethoden);
ferner «Beiträge zur Verbesserung der Forstwissenschaft» (Chemn. 1763; als 3. Tl. der «Versuche von der Holzsaat», 2. Aufl.
1769). Eine neue Auflage aller 3 Teile erschien 1785‒87 (1. und 2. Tl. mit Anmerkungen von Laurop). Auch
veröffentlichte er den ersten «Forstkalender» (Lpz.
1765‒68).
Ludw. Konrad, Maler, geb. in Hannover, war erst im Berufe seines Vaters, eines Wagenfabrikanten,
thätig, und zwar mit solchem Erfolg, daß er ein «Theoretisch-praktisches
Handbuch des Wagners und Chaisenfabrikanten» (Weim. 1845; 4. Aufl. 1865)
herausgab. Beckmann trat 1852 ganz zur Kunst über, besuchte aber die Akademie von Düsseldorf nur kurze Zeit. Später bereiste er
Schottland, wo er eifrig Studien machte. B.s Ölbilder sind lebenswahre Schilderungen meist wildbewegter Jagdscenen, Sauhetzen,
Tierkämpfe u. s. w. hat sich auch als Illustrator und Humorist auf litterar. Gebiete mit Glück versucht;
so im «Idiotismus venatorius» (unter demPseudonym: L. Holster, Düsseld. 1855) und im «Reinke
Fuchs» (ebd. 1856).