(Hydrops ascites) ist die Ansammlung einer aus dem
Blut ausgeschwitzten wässerigen, klaren
Flüssigkeit
von wechselndem Eiweißgehalt. Die Bauchwassersucht ist entweder ein örtliches, auf chronischer
Entzündung,
Tuberkulose, krebsiger
Entartung
des
Bauchfelles oder Leberschrumpfung beruhendes
Leiden,
[* 2] oder sie ist Teilerscheinung der allgemeinen, durch
Herz- oder Nierenleiden
entstehenden
Wassersucht. Gerade in der
Bauchhöhle erreicht die Wassermenge oft kolossale
Maße, 10-20
Lit.
und darüber; man erkennt die an der Veränderung der äußern Form des
Unterleibes, welche freilich in der
Regel erst dann
in die
Augen fällt, wenn die angesammelte
Flüssigkeit bereits eine gewisse
Quantität erreicht hat; denn kleinere
Mengen sind
oft schwierig zu erkennen.
Ist die
Quantität aber schon eine beträchtlichere, so ist der
Unterleib stark ausgedehnt, im Stehen der Teil unter dem
Nabel,
im
Liegen mehr die Gegend um den
Nabel. Wenn man auf der einen Seite die
Hand
[* 3] auf die Bauchdecken fest auflegt und auf der andern
einen leichten
Schlag mit dem
Finger anbringt, so fühlt man ein eigentümliches Schwappen. Die Kranken
haben ein
Gefühl von
Schwere und Vollsein im
Unterleib, bei starker Wasseransammlung ist durch die Empordrängung
¶
mehr
des Zwerchfelles das Atmen gehemmt, wodurch Beängstigung entsteht; das Gesicht
[* 5] ist bläulich gefärbt, die Verrichtungen der
Unterleibseingeweide sind gehindert, es entsteht Stuhlverstopfung, der Urin wird spärlich abgesondert, der Appetit leidet,
und die Kranken kommen in der Ernährung außerordentlich herunter. Die Bauchwassersucht ist nur in seltenen Fällen heilbar, da ihr meistens
als Ursache unheilbare Leiden zu Grunde liegen. Nach der Entleerung der hydropischen Flüssigkeit durch den Bauchstich, durch
harntreibende oder Abführmittel kehrt dieselbe gewöhnlich bald wieder. Vgl. Wassersucht.
(Ascites, Hydrops peritonaei), die krankhafte, bisweilen sehr bedeutende (10 bis 20 l und darüber betragende)
Ansammlung von klarer seröser Flüssigkeit in der Bauchhöhle, die sich entweder frei im Bauchfellsack befindet oder durch
Verwachsungen an einem bestimmten Teil desselben in cystenartigen Räumen abgeschlossen ist (abgesackte Bauchwassersucht). Dieselbe ist
durchaus nicht als eine eigenartige Krankheit aufzufassen, sondern nur als ein Symptom, das zu den verschiedensten Krankheiten
hinzutreten kann und dessen Ursache nur durch die genaueste Untersuchung zu ergründen ist.
Zunächst findet sich die Bauchwassersucht häufig als Teilerscheinung einer allgemeinen Wassersucht (s. d.), wie sie bei Herz- und Lungenkrankheiten,
bei Entartungen der Nieren, Milz und bei erschöpfenden Krankheiten vorkommt; ist die Wasseransammlung auf
die Bauchhöhle allein beschränkt, so hat sie ihren Grund meistens in Hindernissen der Blutströmung im Pfortadergebiet durch
Erkrankungen der Leber sowie durch Geschwülste aller Art im Unterleib, welche einen starken Druck auf die Pfortader ausüben
und dadurch Veranlassung zum Austritt des Blutserums in die Bauchhöhle bieten.
Heilung ist natürlich nur
dann möglich, wenn die zu Grunde liegende Störung beseitigt werden kann. Die
Behandlung richtet sich nach der ursprünglichen Erkrankung und besteht im allgemeinen in dem Bestreben, durch Anregung der
Nierenthätigkeit oder durch starke wässerige Stuhlentleerungen oder durch Erregung starker Schweiße eine Aufsaugung des
Wassers in der Bauchhöhle herbeizuführen. Nehmen die Beschwerden zu, so versucht man durch den unter
Umständen wiederholt auszuführenden Bauchstich (s. d.) Erleichterung herbeizuführen.