Bauchfell
(Peritonaeum), eine dünne, durchscheinende, aber ziemlich feste
Membran, welche bei den
Wirbeltieren die ganze
innere Oberfläche der
Bauchhöhle und fast alle in ihr gelegenen
Eingeweide
[* 2] mehr oder minder vollständig
überzieht. Die freie
Fläche des Bauchfelles
ist stets feucht und schlüpfrig, so daß die
Därme in ihrer
Bewegung gefördert
und vor
Reibung
[* 3] geschützt werden; die andre
Fläche ist mit den
Wänden der
Bauchhöhle, resp. mit der Oberfläche der Baucheingeweide
fest verwachsen.
Besondere Teile des Bauchfelles
sind bei den höhern
Wirbeltieren das
Gekröse (s. d.), d. h. eine krausenartige
Falte zur Einhüllung des
Darms, sowie das große und kleine
Netz (s.
Netz).
Beim
Menschen würde das Bauchfell
beim männlichen
Geschlecht,
wenn
man es von den
Eingeweiden ablösen wollte, einen völlig geschlossenen
Sack bilden, während es beim
Weib an vier
Stellen,
nämlich an den Öffnungen der
Eileiter sowie an den
Eierstöcken, durchbrochen ist. Seine Oberfläche
wird derjenigen der äußern
Haut
[* 4] an
Größe gleich geschätzt.
Vom Bauchfell
völlig eingehüllt sind: Magen,
[* 5]
Leber,
Milz,
Dünndarm, mit Ausnahme des
Zwölffingerdarms, ferner der Quergrimmdarm und
diejenige
Schlinge des
Dickdarms, welche gleich oberhalb des
Mastdarms liegt;
teilweise umschlossen sind: der Zwölffingerdarm, der aufsteigende und absteigende Teil des Dickdarms und der Mastdarm, Harnblase und Gebärmutter [* 6] nebst Eileitern und Eierstöcken;
ganz außerhalb liegen Nieren und Harnleiter.
Das Bauchfell
ist überaus empfindlich und wird oft der Sitz gefährlicher
Erkrankungen.