Basses-
Alpes
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Basses-
Alpes
(Basses
-Alpes
), Departement im südöstlichen Frankreich, aus dem nordöstlichen Teil
der ehemaligen Oberprovence gebildet, grenzt im O. an Italien
[* 4] und das Departement Seealpen, im S. an das Departement Var, im W.
an Vaucluse, im NW. an Drôme, im Norden
[* 5] an das Departement Oberalpen und umfaßt ein Areal von 6954 qkm (126,3 QM.). Das Departement
ist sehr gebirgig, namentlich im östlichen Teil durch die Seealpen und die Kottischen Alpen; die höchsten
Spitzen sind Mont Chambeyron (3400 m) und Pelat (3053 m). Kaum der vierte Teil der Bodenfläche ist kulturfähig.
Vom Gesamtareal kommen auf Äcker u. Gärten 155,170, auf Wiesen 58,691, auf Weinberge 9456, auf Waldungen 117,658, auf Weiden 131,736 Hektar. Der Hauptfluß ist die Durance, welche das Land von Norden nach S. durchfließt und hier die Ubaye, Sasse, Bleonne, Asse und den Verdon aufnimmt. Das Klima [* 6] ist im allgemeinen rauh und veränderlich, übrigens nach der Höhenlage sehr verschieden, da in einzelnen tiefen Thälern provençalisches Klima herrscht und die Olive gedeiht, während die Hochthäler nur vier warme Monate haben, die Berge endlich mit ewigem Schnee [* 7] bedeckt sind.
Die Bevölkerung [* 8] belief sich 1886 auf 129,494 Einw. und hat seit 25 Jahren um 16,874 Seelen abgenommen. Das Hauptprodukt der Landwirtschaft bilden Weizen und Kartoffeln; sonstiges Getreide [* 9] gibt nur geringen Ertrag. In den Thälern werden auch Rüben und Hanf gebaut; im S., wo bereits die Abdachung gegen das Mittelmeer beginnt, gedeihen Wein, Oliven und Südfrüchte. Hier wird auch die Seidenkultur betrieben, welche einen Jahresertrag von über 100,000 kg Kokons liefert.
Von Bedeutung ist ferner die Viehzucht; [* 10] in größern Mengen werden besonders Schafe [* 11] (340,000 Stück), Schweine [* 12] (47,000), Ziegen (34,000) und Maultiere (18,000) gehalten, wogegen der Rindvieh- und Pferdebestand ein äußerst geringer ist. Von Wild kommen Bären, Gemsen, Murmeltiere, Kaninchen [* 13] etc. vor. Der Waldstand ist leider sehr gelichtet. Das Mineralreich liefert Braunkohle (1885: 27,500 Ton.). Von Mineralquellen stehen die von Digne und Gréoulx in Benutzung.
Die Industrie beschränkt sich auf die Verfertigung von groben Wollenstoffen, etwas Seidenwaren, Papier: Töpfer- und Eisenwaren. Als Verkehrsmittel dient außer der schiffbaren Durance die das Thal [* 14] derselben durchziehende Eisenbahn, welche eine Zweiglinie nach Digne entsendet. Nach Italien (ins Sturathal) führt die Alpenstraße über den 1995 m hohen Col de Larche (Col de l'Argentière). Das Departement wird eingeteilt in fünf Arrondissements: Barcelonette, Castellane, Digne, Forcalquier und Sisteron;
Hauptstadt ist Digne.