(Barium)
Ba,
Metall, findet sich nicht gediegen, bildet aber als schwefelsaurer
Baryt denSchwerspat,
als kohlensaurer
Baryt den
Witherit
[* 2] und kommt außerdem in mehreren
Mineralien
[* 3] (Barytcölestin, Barytocalcit,
Hartmanganerz,
Harmotom,
[* 4] Barytglimmer, Barytfeldspat, Brewsterit) in geringer
Menge in
Kalk- und
Sandsteinen, im
Basalt,
Porphyr und
Melaphyr,
in
Mineralwässern und Pflanzenaschen vor. Man gewinnt es aus
Chlorbaryum durch
Zersetzung mit dem galvanischen
Strom oder durch
Kaliumdämpfe;Natriumamalgam verwandelt sich in Chlorbaryumlösung in Baryumamalgam, und wenn man dies
im Wasserstoffstrom erhitzt, so verflüchtigt sich das
Quecksilber, und man erhält Baryum als goldgelbes, schwach glänzendes,
etwas hämmerbares
Metall, welches schwerer als
Gußeisen schmilzt und sich nicht destillieren läßt.
oder Barium (vom grch. barys, schwer; chem. Zeichen Ba; Atomgewicht 137), ein der Gruppe der alkalischen Erdmetalle
angehöriges zweiwertiges Element, das in seinen Eigenschaften dem Calcium und Strontium sehr nahe steht. Seine metallische
Natur wurde von Berzelius durch Darstellung von Baryumamalgam nachgewiesen, indem er Baryumoxydhydrat elektrolysierte,
wobei der negative Pol in Quecksilber tauchte; rein erhalten wurde es von Davy 1808 durch Destillation
[* 7] des Amalgams.
In der Natur findet es sich im freien Zustande nicht, sondern nur in Verbindungen, z. B. im Schwerspat oder schwefelsauren
Baryt und im Witherit oder kohlensauren Baryt. Man erhält das Metall entweder nach Bunsen durch elektrolytische
Zersetzung eines mit wenig Salzsäure angemischten und auf 100° erwärmten Breies von zerriebenem Chlorbaryum mittels eines
starken Stroms, wobei man am negativen Pol einen amalgamierten Platindraht anwendet und dann das gebildete Amalgam sofort im
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Wasserstoffstrome destilliert, oder nach Crookes durch Zersetzung einer 93° warmen gesättigten Chlorbaryumlösung mit Natriumamalgam,
wobei Baryumamalgam entsteht, welches man durch Pressen zwischen Leinen zunächst von überschüssigem Quecksilber befreit
und dann im Wasserstofstrome schwach glüht, um das Quecksilber zu verflüchtigen. Das Amalgam ist sofort nach seiner Darstellung
weiter zu verarbeiten, da es in feuchter Luft sich rasch unter Bildung von Barythydrat oxydiert.
Das Baryummetall bildet eine poröse, aufgeblähte, dunkel angelaufene Masse, in deren Blasenräumen oft eine silberweiße,
metallglänzende Oberfläche sichtbar ist;
an der Luft erhitzt, verbrennt es mit Flamme;
[* 9]
Wasser zersetzt es schon bei gewöhnlicher
Temperatur;
es schmilzt bei Rotglut und ist nicht flüchtig.
Eine technische Verwendung hat das Baryum bisher
noch nicht gefunden. Seine Verbindungen zeichnen sich durch hohes specifisches Gewicht aus, die löslichen sind entschiedene
Gifte. Der nichtleuchtenden Flamme erteilen sie eine grüne Färbung. In der Kunstfeuerwerkerei dient Baryumnitrat und Baryumchlorat
zur Erzeugung grüner bengalischer Flammen. (S. auch Baryumcarbonat, Baryumchlorat u. s. w.)