Baryum
(Barium)
Ba,
Metall, findet sich nicht gediegen, bildet aber als schwefelsaurer
Baryt den
Schwerspat,
als kohlensaurer
Baryt den
Witherit
[* 2] und kommt außerdem in mehreren
Mineralien
[* 3] (Ba
rytcölestin, Barytocalcit,
Hartmanganerz,
Harmotom,
[* 4] Barytglimmer, Barytfeldspat, Brewsterit) in geringer
Menge in
Kalk- und
Sandsteinen, im
Basalt,
Porphyr und
Melaphyr,
in
Mineralwässern und Pflanzenaschen vor. Man gewinnt es aus
Chlorbaryum durch
Zersetzung mit dem galvanischen
Strom oder durch
Kaliumdämpfe;
Natriumamalgam verwandelt sich in Chlorbaryum
lösung in Baryumamalgam, und wenn man dies
im Wasserstoffstrom erhitzt, so verflüchtigt sich das
Quecksilber, und man erhält Baryum
als goldgelbes, schwach glänzendes,
etwas hämmerbares
Metall, welches schwerer als
Gußeisen schmilzt und sich nicht destillieren läßt.
Das spezifische Gewicht ist 4 (daher der Name barys, griech., »schwer«),
das
Atomgewicht 136,8. Baryum
oxydiert sich schnell an der
Luft, zersetzt
Wasser schon bei gewöhnlicher
Temperatur und verbrennt
beim Erhitzen mit glänzendem
Licht
[* 5] zu
Baryumoxyd. Baryum
ist zweiwertig und bildet mit
Sauerstoff das
Baryumoxyd
(Baryt) BaO, welches
zu den alkalischen
Erden gerechnet wird, und das
Baryumsuperoxyd BaO2 .
Baryt wurde 1774 von
Scheele im
Braunstein entdeckt, Gahn zeigte, daß
Baryt die
Base des
Schwerspats ist, und nannte ihn
Terra ponderosa, während
Guyton de Morveau ihn 1779 den
Namen Barote gab. Baryum
wurde zuerst 1808 von
Davy dargestellt.