Bartholdi
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* August Friedrich, franz. Bildhauer, geb. 2. April 1834 zu Kolmar [* 3] im Elsaß, bildete sich anfangs unter Ary Scheffer zum Maler, fand aber später in der Bildhauerkunst [* 4] seinen eigentlichen Beruf. Nachdem er sich zuerst durch Porträtstatuen bekannt gemacht, schuf er eine Reihe von allegorischen Gruppen und Figuren (unter andern: den Genius in den Klauen des Elends, einen modernen Märtyrer, den Todesgenius, die Stunden des Friedens) und eine Reiterstatue des Vercingetorix.
Nachdem er den Krieg von 1870 71 im Generalstab Garibaldis mitgemacht, stellte er seine Kunst in den Dienst republikanischer und chauvinistischer Tendenzen und schuf unter anderm eine Bronzegruppe: der Fluch des Elsaß, einen kolossalen Löwen [* 5] als Erinnerung an die Verteidigung von Belfort, [* 6] ein Lafayettedenkmal für New York und die kolossale 46 m hohe, zugleich als Leuchtturm dienende Statue der die Welt erleuchtenden Freiheitsgöttin, welche auf der Bedloeinsel am Eingang des Hafens von New York auf einem 47 m hohen Unterbau aufgestellt und eingeweiht wurde.
Auf dem Kranz der mit der rechten Hand [* 7] erhobenen Fackel haben zwölf Personen Platz. Das Gewicht der Statue beträgt 25,000 kg. ¶
Im Biographisches Künstler-Lexikon, 1882
Bartholdi
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Friedrich August, Bildhauer, geb. zu Kolmar, erlernte anfangs die Malerei unter Ary Scheffer, erwarb sich aber erst als Bildhauer besonders durch seine lebendig und charakteristisch aufgefaßten Porträtstatuen einen Namen. Die bedeutendem seiner frühern Werke sind: der Genius in den Klauen des Elends, Porträtbüste des Generals Schramm, der moderne Märtyrer (1864, Gipsstatue), der Todesgenius, die Stunden des Friedens (1868, Gipsgruppe), Vercingetorix (1870, Reiterstatue).
Nachdem er im Krieg 1870/71 im Generalstab Garibaldis gedient hatte, schuf er 1872: den Fluch des Elsaß (Bronzegruppe), die vier Stationen des christlichen Lebens (1874), Ankunft Lafayettes in Amerika (Gipsstatue), die Doppelbüste: Erckmann und Chatrian, die Statuen des Martin Schongauer, des Admirals Bruat und des Generals Rapp (alle drei in Kolmar), den Löwen als Symbol der Verteidigung von Belfort und die kolossale Statue der Freiheit, in Kupfer ausgeführt, am Eingang des Hafens in New York. 1865 erhielt er das Kreuz der Ehrenlegion.