Bardoux
(spr. -duh), Agénor, franz. Politiker und Schriftsteller, geb. zu Bourges, studierte die Rechte in Paris [* 2] und war als Advokat zu Clermont thätig. Nach dem wurde er zum Maire dieser Stadt ernannt und im Febr. 1871 in die Kammer gewählt, wo er für die Friedenspräliminarien stimmte. Er schloß sich dem linken Centrum an und wußte sich bald durch die Eleganz seiner Rede Ruf zu erwerben. Vom 10. März bis zum war er Unterstaatssekretär des Justizministeriums. Bei den Februarwahlen von 1876 wurde er wieder gewählt, ebenso nach dem Am zum Minister des öffentlichen Unterrichts, des Kultus und der schönen Künste ernannt, reichte er nach Mac-Mahons Rücktritt seine Entlassung ein und ward durch Jules Ferry ersetzt, gegen dessen Unterrichtsgesetze er dann ¶
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407 ohne Erfolg auftrat. Am stellte er in der Kammer den Antrag auf Einführung des Listenskrutiniums. Bei den Wahlen
im Aug. 1881 erhielt er kein Mandat, wurde aber Dez.
1882 zum unabsetzbaren Senator ernannt. Im Senat nahm er seinen Platz
im linken Centrum. Er schrieb: «Les légistes et leur influence sur la société française»
(1877
),
«Le [* 4] comte de Montlosier et le gallicanisme» (1881),
«Dix années de vie politique» (1882),
«La comtesse Pauline de Beaumont» (1884),
«La jeunesse» und «Les dernières années de La Fayette» (1892),
«La bourgeoisie française» (1893),
unter dem Namen A. Brady: «Loin du monde», Gedichte (1857).