Balsame
,
natürliche Gemische von Harzen mit ätherischen Ölen, teilweise mit aromatischen Säuren, ihren Estern
u. s. w.; sie sind dickflüssig und meist von starkem, teilweise angenehmem
Geruch. An der Luft und durch die Länge der Zeit werden sie meist fest und völlig in Harze umgewandelt. Die Balsame
stammen
aus dem
Pflanzenreiche und fließen teils von selbst, teils infolge von Einschnitten aus den
Stämmen mehrerer Baumarten
(Balsambäume),
oder werden durch Auskochen, auch Auspressen aromatischer Pflanzenteile gewonnen.
Die aromatischen Balsame
dienen zur Bereitung von Parfümerien, andere zu technischen Zwecken, mehrere derselben sind
auch offizinell. Die bekanntesten Balsame
sind:
1) der Canadabalsam (s. d.) oder Canadische Terpentin;
2) der Kopaivabalsam (s. d.);
3) der Karpatische auch Balsame
vom Libanon, von der
Zirbelkiefer in den Karpaten, in
Ungarn,
[* 2] in der
Schweiz,
[* 3] Tirol
[* 4] u. s. w.;
4) der Mekkabalsam (s. d.);
5) der Perubalsam oder Peruvianische Balsam (s. d.);
6) der flüssige Storax (s. d.) oder flüssiger Amber;
7) der Tolubalsam (s. d.);
8) der
Terpentin (s. d.). Doch werden
Balsam auch mancherlei künstliche Zusammensetzungen genannt, die in früherer Zeit als
Arznei- oder Wundmittel dienten, jetzt aber größtenteils veraltet sind. Es gehört hierzu der Schwefelbalsam
(Auflösung von Schwefel in Leinöl), der Hoffmannsche
Lebensbalsam (aus
Weingeist und verschiedenen ätherischen Ölen), der
Wundbalsam (aus
Weingeist, Essig,
Thymianöl, Myrrhe u. s. w.), der
Muskatbalsam oder die
Muskatbutter u. a. m. -
Über den warenkundlichen
Teil der Balsame
vgl. Wiesner, Die Rohstoffe des
Pflanzenreichs (Lpz. 1873),
Husemann und Hilger, Die Pflanzenstoffe
(Berl. 1882-84) und
Kerl und
Stohmann [Muspratt],
Encyklopädisches Handbuch der technischen
Chemie (4. Aufl., Braunschw. 1888 fg.).