Bagne
(spr. bannj), Strafanstalt, s. Bagno.
Bagne
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Bagne
(spr. bannj), Strafanstalt, s. Bagno.
Bagne
oder Bagnes (spr. bannj), Val de, Thal [* 2] im Bezirk Entremont des schweiz. Kantons Wallis, bewässert von der Dranse, erstreckt sich vom Col de Fenêtre bis Sembrancher. Das 30 km lange Thal ist reich an den großartigsten Alpenscenerien. Die Dranse entspringt im Hintergrunde des Thals, wo sich vom Grand-Combin (4317 m), Mont-Gelé (3517 m), Pigne d'Arolla (3801 m) u. s. w. zahlreiche mächtige Gletscher, wie die Gletscher des Mont-Durand, von Otemma und von Breney fast bis in die Thalsohle hinabsenken.
Sie durchfließt das
Thal in nordnordwestl.
Richtung, oft tief in die Schluchten eingegraben,
Stromschnellen
und Wasserfälle bildend, in wildem, stürmischem Laufe, empfängt die Abflüsse der großen
Gletscher von
Giétroz und Corbassière,
wendet sich bei dem Hauptorte des
Thals, Chable, auch Bagne
genannt, nach W. und nimmt bei Sembrancher die vom
Großen St.
Bernhard
kommende Dranse d'Entremont auf; nach einer nördl.
Wendung mündet sie 2 km unterhalb Martigny in die
Rhône.
Durch ihre
Hochwasser wurde das
Thal oft verwüstet, namentlich 1595, wo 145
Menschen umkamen, 1795 und wo der Giétrozgletscher
die Dranse zu einem See aufgestaut hatte, der, den Eisdamm mit einemmale durchbrechend, sich plötzlich
entleerte, das ganze
Thal bis Martigny verwüstete und 34
Menschen und über 500
Gebäude in den
Wellen
[* 3] begrub. Das Bagnethal
zählt in zahlreichen Dörfern (Chable [836 m], Versegère, Champsec [910 m], Lourtier u. s. w.),
die zusammen die Gemeinde Bagne
bilden, (1888) 4189 kath.
E., meist mit Alpwirtschaft und
Ackerbau beschäftigt. Von Martigny führt eine gute Fahrstraße über
Sembrancher thalaufwärts bis Lourtier. Unweit des Dorfes Bagne
befindet sich eine heilkräftige, früher stark besuchte
Schwefelquelle.