Bachelier
(franz., spr. baschljeh), s. v. w. Bakkalaureus.
Bachelier
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Bachelier
(franz., spr. baschljeh), s. v. w. Bakkalaureus.
Bachelier
(spr. baschljeh), 1) Nicolas, franz. Architekt und Bildhauer, geb. 1485 zu Toulouse, [* 2] bildete sich bis 1510 in Italien [* 3] nach Michelangelo und war nach seiner Rückkehr vielfach in Kirchen seiner Vaterstadt thätig. Er baute auch dort und in der Umgegend Kirchen und Paläste und war einer der ersten, welche den Stil der Renaissance in das südliche Frankreich einführten. Er starb nach 1566.
2) Jean Jacques, franz. Maler, geb. 1724 zu Paris, [* 4] gest. 1805 daselbst, war vorzugsweise als Blumen- und Früchtemaler thätig und wurde als solcher mit der Leitung der Porzellanmalereien in der königlichen Manufaktur zu Sèvres betraut. Im J. 1766 gründete er eine Zeichenschule für Kunsthandwerker, die noch heute besteht. Von seinen wenig bedeutenden Historienbildern befindet sich ein Cimon im Gefängnis im Louvre. Er schrieb: »Histoire et secret de la peinture à la cire, contre le sentiment du comte de Caylus« (Par. 1755).
(Bakkalareus, Bakkalarius, Bachalarius, mittellat.; franz. Bachelier, engl. Bachelor), Gelehrter des niedrigsten akademischen Grades. Der Name kommt schwerlich von bacca laurea, Lorbeere, oder von baculus, Stab, [* 6] sondern vom französischen bas chevalier, Unterritter, Knappe, her und ist erst nachher auf das Universitätswesen übertragen. Gregor IX. stiftete im 13. Jahrh. das erste Bakkalaureat an der Universität zu Paris. Diejenigen Studenten, welche nach vorhergegangener Prüfung auch die Determinatio (Disputation während der Fastenzeit) bestanden hatten, wurden Bakkalaureen, trugen als solche eine runde Kappe und durften gewisse Vorlesungen halten, ohne jedoch aufzuhören, selbst die Kollegien der Professoren zu besuchen.
Unter ihnen gab es drei aufsteigende Klassen: einfache (simplices s. biblici, ad biblia), laufende (currentes s. sententiarii) und ausgebildete (formati). In Deutschland [* 7] wird das Bakkalaureat als selbständige akademische Würde nicht mehr verliehen. An den englischen Universitäten besteht dasselbe wesentlich in der alten Weise fort. In Frankreich erwirbt der junge Mann von mindestens 16 Jahren das baccalauréat ès lettres (Philologie und Geschichte) oder ès sciences (Mathematik und Naturwissenschaft) durch Ablegung der vorgeschriebenen Prüfung vor einer dazu von der Akademie des Bezirks eingesetzten Kommission. Das Zeugnis des französischen Bakkalaureus entspricht etwa dem Reifezeugnis unsrer Gymnasien oder Oberrealschulen, indem es den Inhaber zu Fakultätsstudien berechtigt.