1,5 km s.
Köniz, auf einem
teilweise bewaldeten Vorhügel des
Ulmizberges.
Seinen ältesten Sitz hatte das mit der ersten Zeit der Stadt
Bern ruhmvoll
verknüpfte Rittergeschlecht der Bubenberg nicht hier, sondern auf dem linken Hochufer der
Aare im Gebiet der jetzigen Gemeinde
Frauenkappelen.
Deshalb heisst die hiesige Ruine auch wohl Neu-Bubenberg. Es sind dürftige Mauerreste
eines bescheidenen festen
Hauses, über dessen Bauart und Zerstörungszeitpunkt Näheres nicht bekannt ist.
Zusammen 757 Häuser, 6886 reform. Ew.; Dorf: 55 Häuser, 532 Ew. Mühle, Säge. Bedeutender Holzhandel. Schöne Landhäuser.
In Liebefeld die Zentralverwaltung und das bakteriologische Laboratorium der schweizerischen landwirtschaftlichen
Versuchs- und Untersuchungsanstalten, sowie eine agrikulturchemische Anstalt und eine milchwirtschaftliche Versuchsanstalt.
Die Kirchgemeinde Köniz ist eine der ausgedehntesten des Kantons; sie umfasst neun Schulkreise und zerfällt in die vier
Viertel Köniz (mit Wabern, Gurten und Liebefeld), Schliern (mit Oberscherli und Mittelhüseren), Gasel (mit Niederscherli und
Mengistorf) und Wangen (mit Herzwil und Liebewil).
Die sehr alte Pfarrkirche steht auf einer Anhöhe und schaut weit in die Lande hinaus. Sie enthält verschiedene kostbare
Altertümer: Glasgemälde, Heiligenstatuen. Abendmahlstafel, Fresken. Schloss aus dem Jahr 1610, Eigentum des Staates Bern
und
von diesem seit einigen Jahren zu einer Blindenanstalt eingerichtet. Daneben bestehen noch zwei Armenhäuser
in Klein Wabern, sowie je eine Rettungsanstalt für verwahrloste Mädchen in Klein Wabern und Steinhölzli und je eine solche
für Knaben in Gross Wabern, Landorf und Grube.
Grab aus der Eisenzeit. Der Ort 1016: Chunizis; 1111 und 1118: villa Chunicis. Die im 10. Jahrhundert von
Honig Rudolf II. von Burgund gestiftete Pfarrkirche zu Koniz war zugleich die Mutterkirche der Stadt Bern; das Kirchspiel bildete
ein Dekanat der Diözese Lausanne und umfasste u. a. auch Bern,
Bümpliz, Neuenegg etc. Dann ward Köniz ein Augustiner Chorherrenstift,
das 1227 aufgehoben und mit allen seinen Rechten auf Köniz, Bern
etc. dem Orden der Deutschritter zugewiesen
wurde.
Von deren altem Ritterhaus ist heute nicht mehr viel zu sehen. Erst 1276 wurde die Stadt Bern von der Kirche zu Köniz losgelöst
und zur eigenen Pfarrei erhoben. Bern
nahm 1528 die Komthurei Köniz irr Besitz, gab sie aber infolge des Basler Vertrages 1552 dem
Orden wieder zurück, wobei dieser freilich die Bedingung einzugehen hatte, dass die hier von ihm eingesetzten Amtmänner
Berner Bürger sein mussten. 1729 kaufte Bern
die Deutschordenskommende Köniz samt allen ihren Rechten um den Preis von 72000 Silberthalern
an und liess sie bis 1798 durch einen Amtmann verwalten. Als solcher wohnte hier 1779-1783 der preussische
General von Lentulus. 1788 ging Köniz an den neu errichteten Amtsbezirk Bern über.