Bressaucourt
(Kt. Bern,
Amtsbez. Pruntrut).
534 m. Gem. und Pfarrdorf, in malerischem und fruchtbarem Thälchen am N.-Fuss der Kette des
Lomont; 4,5 km wsw. der Station
Pruntrut der Linie
Delsberg-Delle. Postablage, Telephon, Grenzwachtposten, Zollamt. 84
Häuser, 498 kathol.
Ew. Ackerbau u. Uhrenindustrie. Prachtvolle
Buchen- und Tannenwälder. Das Dorf ist in einem
Walde von
Obstbäumen versteckt gelegen und besitzt ausgedehnte Weidegründe. Eine Fruchtmühle, eine Holzschuhfabrik und
Bruch auf
Bausteine. Die alte, 1893 abgetragene Kirche ist durch eine mitsamt dem Helm ganz aus Steinquadern erbaute Basilika romanischen
Stiles ersetzt worden. Die SW.-Grenze der Gemeinde Bressaucourt
bildet zugleich auf eine Strecke von 1500 m
die Grenze gegen Frankreich und fällt in senkrechten Felswänden zum weiten Cirkus von Pietschieson ab, der an den
Creux-du-Van
im
Val-de-Travers erinnert und in dem Anthriscus torquata, eine in der
Schweiz sehr seltene Pflanze, wächst. Auf der Weide
von L'Envers, unter dem Hang von
Châtel, Fossilien des Tongrien
(Unteres Oligocän).
Von Bressaucourt
führt eine Strasse über Pietschieson und Montancy südwärts nach Glère am
Doubs in Frankreich. 1117:
Bersalcurt;
1312: Bresacorth;
1331: Brisacourt;
im 15. und 16. Jahrhundert: Bresalcourt und Brisacourt.
Die Römer hatten hier prachtvolle Villen und bedeutende Festungswerke erstellt, von denen namentlich bei der Lokalität L'Abbaye noch Gräben, Wälle und cementierte Mauerreste sichtbar sind; ebenso findet man Hakenziegel, Töpferwaren, Stücke von behauenen Bausteinen und Münzen aus der Zeit Neros und Hadrians. (Abbé Daucourt. Dictionnaire historique des paroisses du Jura.)