Die geographische Breite wird vom
Äquator aus nach N. und nach S. von 0 bis 90° (Breitengrade) gezählt.
AlleOrte
von gleicher geographischer Breite liegen auf einem
Parallelkreis der
Erde (Breitenkreis). Die geographische Breite eines
Ortes ist
gleich seiner
Polhöhe (s. d.). In der
Astronomie
[* 6] heißt Breite der
Gestirne der
Abstand eines
Gestirns von der
Ekliptik, gemessen
auf dem größten
Kreis
[* 7] der Himmelskugel, welcher durch den
Stern und die
Pole derEkliptik geht. Die alten
Astronomen bedienten sich der
Länge und Breite, um den
Ort eines
Gestirns am
Himmel
[* 8] zu bestimmen; jetzt wendet man dazu gewöhnlich
Rektaszension und
Deklination an. Bei den
Planeten
[* 9] hat man heliozentrische und geozentrische Breite zu unterscheiden, je nachdem
der Standpunkt des Beobachters im
Mittelpunkt derErde oder der
Sonne
[* 10] angenommen wird.
[* 2] in der Astronomie der Abstand eines Gestirns von der Ekliptik. Sie wird gemessen durch den
zwischen dem Gestirn und der Ekliptik liegenden Bogen eines durch die Pole der Ekliptik gelegten größten Kreises, des Breitenkreises.
Man unterscheidet nördliche und südliche Breite. Ein Gestirn in der Ekliptik selbst hat keine Breite, mithin hat auch die Sonne
nie eine Breite, der Mond
[* 12] und die Planeten aber immer nur eine geringe Breite, weil die Ebenen ihrer Bahn mit der Ekliptik nur geringe
Winkel bilden.
[* 2] geographische, eines Ortes der Erde ist der Winkel, den seine Lotlinie mit der Ebene des Erdäquators bildet
und ist gleich seiner Polhöhe (s. d.). Sieht man die Erde als vollkommen kugelförmig
an, so kann man die geographische auch als den zwischen Erdort und Erdäquator eingeschlossenen Bogen des Erdmeridians definieren.
Die Breite beträgt für Orte am Äquator 0° und steigt bis 90° an den Polen. Man unterscheidet nördliche und südliche Breite, je
nachdem der Ort auf der nördl. oder südl.
Halbkugel liegt. In der umstehenden
[* 13]
Figur sind durch die schraffierten Winkel b1 und b2 die Breite eines
nördl. Ortes B1 und eines südl. Ortes B2 bezeichnet. Scharfe astron. Beobachtungen neuester Zeit
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haben ergeben, daß die Breite eines Ortes nicht absolut unveränderlich ist, sondern um einen mittlern Wert im Laufe
der Zeit hin und her schwankt. Die Größe der Schwankung ist äußerst gering und beträgt im Maximum etwa 0,5". Diese Thatsache
kann als sicher erwiesen angesehen werden, eine bestimmte Erklärung ist aber bisher nicht gelungen.
Auch ist es noch nicht erwiesen, ob diese Schwankungen periodischer Natur sind oder einen unregelmäßigen Verlauf haben.
Durch die Angabe seiner geogr. Länge (s. d.)
und Breite ist die Lage eines Ortes auf der Erdoberfläche bestimmt. Geocentrische oder verbesserte Breite heißt der Winkel, den
die durch den Erdmittelpunkt und den Ort gelegte Gerade mit der Ebene des Erdäquators bildet. Der Unterschied
zwischen geocentrischer und geographischer Breite, der von der Abplattung der Erde herrührt, ist am Äquator und an den PolenNull
und erreicht seinen höchsten Betrag (11,5') für die Breite von 45°. Alle Punkte gleicher Breite liegen auf
Breitenkreisen oder Parallelkreisen (s. d.).