Jul. Friedr. Wilh., Graf von, preuß. General der Infanterie, geb. zu Sangerhausen,
[* 8] war von 1821 ab
Page am Hofe zu Weimar,
[* 9] trat 1826 in das preuß. 26. Infanterieregiment ein, wurde 1829 Offizier und besuchte
1832-35 die Allgemeine Kriegsschule. 1835-52 wurde Bose als Adjutant, zuletzt im Generalkommando des 4. Armeekorps,
verwendet, war dann nahezu ein Jahr Compagniechef im 27. Infanterieregiment, wurde 1853 als Major in den Generalstab versetzt
und 1858 Chef des Generalstabes des 4. Armeekorps.
Nachdem er seit 1860 als Oberst das hohenzoll. Füsilierregiment Nr. 40 befehligt hatte,
wurde er 1861 in das Kriegsministerium berufen und vertrat bei den Landtagsverhandlungen als Kommissar
mit Energie die Regierung. 1864 Generalmajor, führte er die 15. Infanteriebrigade im Kriege von 1866 ruhmvoll. Er siegte 26. Juni im
Nachtgefecht bei Podol, wo er, ein Gewehr in der Hand,
[* 10] zu Fuß seinen Truppen zum Sturme voranschritt. Ebenso nahm
er mit Auszeichnung an den Schlachten
[* 11] und Gefechten bei Münchengrätz, Königgrätz,
[* 12] Göding, Holitsch und besonders bei Blumenau
(s. d.) teil.
Nach dem Frieden wurde Bose zum Generallieutenant und Commandeur der 20. Division in Hannover befördert. BeimAusbruche des
Krieges gegen Frankreich 1870 erfolgte, mit Übergehung von 14 ältern Generalen, seine Ernennung zum kommandierenden
General des 11. Armeekorps. Bose wurde jedoch in der Schlacht bei Wörth 6. Aug. zweimal verwundet, sodaß er das Kommando abgeben
mußte und erst 1871 wieder an die Spitze seines Korps treten konnte. 1873 wurde Bose zum General der Infanterie ernannt und
einem Fort der Festung
[* 13] Straßburg
[* 14] sein Name beigelegt; 1876 erhielt er den SchwarzenAdlerorden und wurde
er unter Erhebung in den Grafenstand zur Disposition gestellt; er lebt in Magdeburg.
[* 15]