Bolligen
(Kt. u. Amtsbez. Bern). 584 m. Gem. und Pfarrdorf, im untern Worblenthal, an der Strasse Bern-Burgdorf und 5,5 km nö. Bern. Die Gemeinde, eine der grössten des Kantons, umfasst an die 30 Dörfer, Weiler u. Hofgruppen (worunter Ostermundigen, Ferrenberg, Bantigen, Geristein, Ittigen, Papiermühle und Worblaufen) und zählt 470 Häuser, 5096 reform. Ew.; Dorf: 45 Häuser, 355 Ew. Das am w. Fusse des Bantiger zwischen Moränenhügeln gelegene Dorf liegt 4 km sö. der Station Zollikofen der Linie Bern-Biel und 3 km n. der Station Ostermundigen der Linie Bern-Thun.
Postbureau.
Drei grosse
Landstrassen mit Fahrpost durchziehen von
Bern aus das Gemeindegebiet.
Wegen der Nähe der Bundesstadt
blühender landwirtschaftlicher Betrieb (Milchwirtschaft). Das Dorf Bolligen
selbst ist ohne industrielle Tätigkeit; die
übrigen Orte der Gemeinde haben dagegen mehrere
Sägen und
Mühlen, eine eidgenöss. Pulverfabrik, eine
Papierfabrik, je eine
Fabrik für Feuerspritzen, Kupferwaren und Centralheizungskörper. Auf Gemeindeboden die zwei grössten
Sandsteinbrüche der
Schweiz.
Anstalt «Heimat» für arme Mädchen. Die Kirchgemeinden Bolligen
,
Stettlen,
Vechigen und
Muri bildeten zusammen den ältesten
Territorialbesitz der Stadt
Bern («die 4
Kirchspiele»). In einem Tumulus im
Grauholz sind ein Bronzekistchen
und vergoldete Knöpfe gefunden worden. Nicht weit der Grabhügel ein altes Refugium. In
Worblaufen steinerne Grabplatten
und Gräber aus der Eisenzeit; bei der Mündung des
Steinibachs und beim
Weiler Dennikofen römische Ruinen.