Blauen
oder
Blauenberg (Kt.
Baselland, Bern
und Solothurn).
876 m. Jurakette, n.
Laufen, von
Klein-Lützel bis
Hochwald auf eine Länge
von 20 km sich erstreckend. Zweigt mit dem Blochmont oder Glassberg und dem Morimont von der Grenzkette
des
Lomont zwischen der Landschaft
Ajoie
(Pruntrut) und dem
Ober-Elsass ab und behält dessen O.-W.-Richtung bei, die mit der
allgemeinen Richtung der übrigen Juraketten einen spitzen
Winkel bildet. Sein regelmässiger und wenig gegliederter S.-Abfall
besteht aus den obersten Juraschichten (Rauracien und Sequanien im Malm), ist völlig bewaldet (wenig
Nadelhölzer) und trägt einige Ackerbau treibende
Dörfer (Blauen
,
Tittingen oder
Dittingen etc.); am N.-Abfall (Basler und
Solothurner Grenze) ist der Dogger längs einer Bruchlinie
von S. her überschoben.
Wälder reicher an Nadelhölzern, Wiesen und Unterholz besonders auf den mergeligen Stufen des Oxford und Lias. Die meist aus Rauracien bestehenden, vorspringenden Gräte des N.-Abfalles tragen die alten Türme und Feudalvesten Rothberg, Fürstenstein, Tschepperlein, Klus, Mönchberg und die imposanten Ruinen von Burg Pfeffingen. Diese letztere beherrscht die Kluse von Grellingen, die den Blauenberg in seiner Osthälfte von Grellingen bis Aesch durchschneidet.
Von den Waldlichtungen der Kammlinie (südl. Rauracien-Grat) geniesst man eine weite Rundsicht auf Rheinebene,
Vogesen und Schwarzwald. Von der
Ebene oder den Vogesen aus betrachtet, bildet die ganze erste Kette des n.
Jura einen langen
Wall von prachtvoll blauer
Farbe, was die Benennungen Blauen
,
Lomont etc. veranlasst haben mag. An verschiedenen
Stellen des
Blauenberges sind noch Ueberreste aus vorhistorischer Zeit erhalten; über Berg führte auch die
römische Heerstrasse (Heerweg genannt), in deren Nähe man Gemäuer römischen
Ursprungs aufgedeckt hat.