Birmensdorf
(Kt. Aargau,
Bez. Baden).
385 m. Gem. u. Dorf, an der Strasse
Fislisbach-Brugg, am Fusse des
Petersbergs und am rechten Ufer
der
Reuss, 3 km sö. der Station
Brugg der Linie
Zürich-Aarau. Postbureau, Telegraph, Telephon. Gemeinde,
die
Weiler
Müsslen und
Oberhard inbegriffen: 148
Häuser, 922 kathol. u. reform. Ew.; Dorf: 128
Häuser, 781 Ew.
Eigene katholische
Kirchgemeinde; die Reformierten nach
Gebensdorf pfarrgenössig. Ackerbau, Viehzucht, Weinbau, Milchwirtschaft, eine Käserei.
Elektrizitätsanlagen. Am SW.-Abhang des
Petersbergs liegen Gipsgruben, die durch Schächte zugänglich
gemacht und schon seit mehr als 100 Jahren ausgebeutet wurden. Erst 1842 aber stiess man auf Mineralwasserquellen. Das
Wasser
fand raschen und immer steigenden Absatz, so dass bald der Quellertrag der Nachfrage nicht mehr genügen konnte. Heute ist
der Betrieb derartig eingerichtet, dass man das aus der
Grube geholte Gipsgestein durch
Wasser auslaugen
lässt, bis dieses die Konzentration von 4° am Aräometer Beaumé zeigt. Das Birmensdor
ferwasser ist ein an Magnesiumsulfat
reiches, abführendes Bitterwasser. Heutiger Vertrieb 150000 bis 200000
Flaschen jährlich. Auf dem
Guggenbühl alte
Mauer,
angeblich römischen
Ursprungs; Münzen und verschiedene Altertümer. O. vom Dorf diente ein Tumulus den
Dorfbewohnern noch während der Kriege des Mittelalters als Versteck. Vom
Petersberg aus (1,5 km nö. über Birmensdorf
) schöne
Aussicht, die viele Besucher anzieht.