(Kt. und Bez.
Schwyz, Gem. Muottathal).
623 m.
Weiler, am linken Ufer der
Muotta, 900 m sö. der Kirche Muottathal
und 12 km sö. der Station
Seewen-Schwyz der Gotthardbahn. 15
Häuser, 98 kathol. Ew. Kirchgemeinde Muottathal.
Wiesenbau, Viehzucht, Holzhandel;
Seidenweberei.
(von inter lacus, »zwischen den Seen«, nämlich von Thun und Brienz), ursprünglich (seit 1130) ein Augustinerkloster,
später Staatsgebäude, jetzt ein Teil der auf dem Bödeli zerstreuten Gemeinde Aarmühle, mit (1880) 2121 Einw.,
das Hauptstandquartier für die herrlichsten Ausflüge im Berner Oberland, mit einer wahren Gasthofskolonie (am Höheweg), 552 m ü. M.
Während der Saison zählt man hier 20-30,000 Fremde, und der durch diesen Zufluß bedingte Umsatz berechnet sich nach Millionen
Frank.
Das Klima,
[* 4] gegen die rauhen Winde
[* 5] geschützt und durch die beiderseitige Seeluft abgekühlt, ist sehr mild
(in den Monaten Juni bis September 17-21° C., im Durchschnitt 18,87° C.) und Brust- und Nervenschwachen zuträglich. Die schönsten
Ausflüge, welche von I. aus gemacht werden, gehen nach der Heimwehfluh, zum Hohbühl, auf die Schynige
Platte, auf den Abendberg etc. oder weiter in Zweigthäler der Lütschine, das gletscherreiche Grindelwald und das durch 20 Wasserfälle
geschmückte enge Lauterbrunnen, oder auch nach dem Faulhorn, Gießbach, Brienz, Meiringen und höher in das Oberhasle (s. Haslethal),
über die Grimsel zum Rhônegletscher etc. Die ganze in der Saison außerordentlich belebte, mit Ortschaften
(Unterseen, I., Matten, Bönigen, Gsteig, Wilderswyl, Mülinen) besäete, wohl angebaute Ebene des Bödeli, rings von Gebirgen
eingerahmt, bildet einen Thalkessel der von See zu See eilenden Aare, welcher aus dem Thalhals von Lauterbrunnen die Lütschine
(jetzt in den Brienzer See ausgeleitet) zuströmt.
Während die Dampfschiffahrt auf dem Thuner und dem Brienzer See schon seit 1835, resp. 1839 besteht, ist
eine Verbindungsbahn zwischen beiden Seen, die Bödelibahn
(8,4 km lang), welche von Därligen am Thuner See über I. nach
Bönigen am Brienzer See führt, erst 1874 vollendet. Damals tauchte auch das Projekt mehrerer Bergbahnen (Schynige Platte, Wengernalp
etc.) auf, ist jedoch, wie die Brünigbahn, gegenüber der Ungunst der Zeit
zurückgetreten und erst in jüngster Zeit wieder aufgenommen worden.
Vgl. Meyer-Ahrens, I. als klimatischer Kurort (Bern
[* 6] 1869);
Gelpke, I. in historisch-klimatischer und ästhetischer Beziehung (das. 1870);
Gerber, I. (Zürich
[* 7] 1878).