Börjesson
,
Johann, schwed. Dichter, geb. im Kirchspiel Tanum, Län Bohus, als der Sohn eines Landmanns, studierte seit 1808 zu Upsala [* 2] Theologie, wurde 1816 Adjunkt an der Domkirche daselbst, 1821 königlicher Hofprediger und 1828 Seelsorger der großen Pastorei Weckholm, in welcher Stellung er bis zu seinem Tod verblieb. Seit 1859 zum Mitglied der schwedischen Akademie der Achtzehn ernannt, starb er in Upsala, wohin er in den letzten Jahren übergesiedelt war.
Als Dichter gehörte Börjesson
zu der
Schule der
»Phosphoristen« (s. d.),
hatte aber mit seinen frühern Dichtungen, z. B. »Skapelsen« (»Die Schöpfung«),
keinen Erfolg. Erst seine dramatischen Arbeiten, denen er sich in seinen spätern Jahren zuwandte, verschafften ihm allgemeine Anerkennung. So namentlich sein erstes Stück: »Erik XIV« (deutsch von Winterfeld, Berl. 1855),
das 1846 mit stürmischem Beifall ausgeführt wurde und sein ungewöhnliches Talent für das Trauerspiel bekundete;
ferner die Tragödien: »Erik XIV son« (1847) und »Solen sjunker; Gustaf I sista dagar« (»Die Sonne [* 3] sinkt; die letzten Tage Gustavs I.«, 1856),
das Drama »Ur Carl XII ungdom« (»Aus Karls XII. Jugend«, 1858);
dann »Brödraskulden« (»Die Bruderschuld«, 1861),
eine Fortsetzung zu »Erich XIV.«, und das kurz vor seinem Tod vollendete historische Schauspiel »En statshvälfning i Rom« [* 4] (»Eine Staatsumwälzung in Rom«, 1866).
Außer diesen
Dramen, die augenscheinlich
Shakespeare nachgebildet
sind, aber sich mehr durch schöne lyrische
Partien als durch dramatisches
Leben auszeichnen, veröffentlichte Börjesson
noch zwei
Bände lyrische Gedichte: »Kärlek och poesi«
(»Liebe und
Poesie«, 1849) und »Blommor och tarar
pa en dotters graf«
(»Blumen und
Thränen auf einer Tochter
Grab«, 1854). Eine Auswahl seiner
Schriften gab
Dietrichson (Stockh. 1873-74, 2 Bde.)
heraus.