Béton
(franz., spr. -tong), ursprünglich jeder hydraulische,
unter
Wasser erhärtende
Grobmörtel, dann auch im
Trocknen zu verwendender Gußmörtel, welcher nicht als
Bindemittel zwischen
Steinen, sondern zur Herstellung selbständiger Mauerkörper dient. Der Béton
ist im allgemeinen ein
Gemenge von mehr oder minder groben Steinbrocken mit
Wasser- oder Luftmörtel, wobei der
Mörtel die Steinbrocken ganz einhüllen
und die zwischen denselben alsdann verbleibenden
Räume vollständig ausfüllen muß, und erhält seinen besondern
Namen von
dem
Bindemittel, welches er enthält, z. B. Zementbeton
, wenn das
Bindemittel Zementmörtel ist.
Man bereitet ihn z. B. aus 19 Teilen Kalk, 33 Teilen Sand, 33 Teilen Kies und 15 Teilen Bruchsteingruß, oder aus 14 Teilen Kalk, 7 Teilen Hammerschlag, 29 Teilen Sand und 50 Teilen Kalksteingruß, oder aus 3 Teilen hydraulischem Kalk, 3 Teilen Ziegelmehl, 3 Teilen mittelfeinem Sand, 2 Teilen grobem Sand und 4 Teilen Steinbrocken und ähnlichen Mischungen. Zur leichtern Mischung der Bestandteile, als sie durch Handarbeit bewirkt werden kann, benutzt man Trommeln, die von starken Brettern oder Pfosten gezimmert und mit eisernen Bändern versehen werden.
Sie
haben eine
Klappe, welche durch Schubriegel befestigt wird. Eine durch die
Trommel gehende eiserne
Stange liegt an beiden
Seiten auf
Stempeln auf und ist an jeder Seite mit
Drehern versehen, so daß, wenn die
Trommel mit den Materialien gefüllt
ist, dieselben beim Umdrehen mit leichter Mühe gehörig gemischt werden können. Man wendet den Béton
entweder so
flüssig an, daß er sich gießen läßt (Gußmörtel), oder so steif, daß er zusammengestampft werden
muß. Er dient zur Herstellung von
Fundamenten bei Hochbauten, hauptsächlich aber
Brücken- und andern Wasserbauten, zu welchem
Zweck er in
Senkkasten, besser durch Trichter, versenkt und unter
Wasser ausgeschüttet und ausgebreitet wird.
Man unterscheidet hiernach die
Kasten- und Trichterbeton
ierung und gibt bei nicht zu großen Gründungstiefen der
letztern den Vorzug, weil sie eine kontinuierliche
Arbeit gestattet und, da der Béton
beim Einbringen mit dem
Wasser nicht
in direkte
Berührung kommt, zu einer Auswaschung des
Mörtels keine Veranlassung gibt (s.
Grundbau).
[* 2] Zur Herstellung von Gußgewölben
wird der Béton
über mit gehobelten Brettern verschalten
Gerüsten auf der gewünschten Gewölbeform ausgegossen,
wobei die
Rüstungen
[* 3] erst nach dem Erhärten des Betons herausgenommen werden dürfen; auch Fußböden kann man aus Béton
gießen.
Mauern formt man durch Einstampfen oder Eingießen des Betons zwischen aufgerichtete
Bohlen, die ebenfalls bis nach dessen
Erhärtung stehen bleiben.
Gipsbeton besteht aus gebranntem, gemahlenem, mit
Wasser angerührtem und mit
Ziegelbrocken gemengtem
Gips
[* 4] und eignet sich trefflich zu
Hof- und Gartenmauern, Fußböden, Zimmerdecken etc.
Vgl. Mihalik, Praktische Anleitung zum Betonbau (3. Aufl., Wien [* 5] 1864).